Füllhorn (Heraldik)
Das Füllhorn ist in der Heraldik eine gemeine Figur, und es werden zwei Darstellungsarten damit bezeichnet.
Die eine Art ist eine mit dem Symbol Glück und dem Wohlstand, besonders mit dem Glauben an Überfluss, verbundene Form. Hier ist das Füllhorn ein trichterförmiger Korb, ähnlich dem spitzen Gehäuses eine Schnecke, aus dem der Reichtum geschüttet wird. In der Heraldik kommt es beispielsweise in den Wappen von Peru und Panama vor. Die bevorzugte Farbgebung ist Gold oder Silber. Das Füllhorn kann auch von Wappenfiguren gehalten werden. Außer der Darstellung im Wappenschild ist auch eine im Oberwappen, wie im Wappen Venezuelas, und neben dem Wappen möglich.
Im anderen Fall sind es die Büffelhörner, die auch mit dem Namen Füllhorn belegt sind. Das erklärt sich aus der irrtümlichen Auffassung, Elefantenzähne, -rüssel und -schnauze als offene Füllhörner oder Trompeten zu bezeichnen, weil etwa im 15. Jahrhundert die offene Hörnerform aufkam[1].
Angestrebt wird bei diesen Füllhörnern immer die paarweise Verwendung. Bei den oben genannten beschränkt man sich auf eines.
Literatur
- Gert Oswald: Lexikon der Heraldik. VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1984.