Fülldraht
Fülldraht (auch Seelendraht; englisch: flux-cored wire) ist ein gefüllter Röhrchendraht. Er wird im teilmechanischen Lichtbogenschweißen über einen Vorschubmotor mit veränderbarer Geschwindigkeit kontinuierlich dem Schmelzbad zugeführt; hierfür gibt es im Handel unter anderem spezielle Fülldrahtschweißgeräte.
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Bereich | Schweißen | ||
Titel | Schweißzusätze – Fülldrahtelektroden zum Metall-Lichtbogenschweißen mit und ohne Schutzgas von unlegierten Stählen und Feinkornstählen – Einteilung | ||
Kurzbeschreibung: | Fülldrahtelektroden | ||
Letzte Ausgabe | Mai 2016 | ||
Übernahme von | ISO 17632 |
Zum Fülldrahtschweißverfahren siehe Hauptartikel Schweißen
Die Herstellung des Drahtes erfolgt durch Kaltumformung eines Flachbandes, welches als Umhüllungsmaterial dient. An einer der Fertigungsstationen wird in das U-förmig gebogene Band die pulverförmige Füllung eingebracht. An weiteren Stationen erfolgt die Schließung des Bandes sowie die Kalibrierung auf Endmaß.
Zu Beginn der 1920er Jahre gab es noch keine Schweißtechnik im heutigen Sinn. Die Eisen- und Stahlteile, die man damals meist autogen mit blanken Drähten zusammenfügte, entsprachen in Festigkeitseigenschaften und Schweißverhalten in keiner Weise den heutigen Anforderungen.
Der von Franz Leitner, dem Chef des von Albert Böhler gegründeten Stahlwerks der späteren Firma Böhler-Uddeholm, im Jahr 1927 erfundene Seelendraht brachte den Durchbruch in der Schweißtechnik. Nach dem heute bekannten Fülldrahtprinzip befand sich innerhalb eines Stahlmantels ein Flussmittel, das die Schweißeigenschaften im Lichtbogen positiv und stabilisierend beeinflusste.
Normung
Fülldrahtelektroden sind in der EN ISO 17632 Schweißzusätze – Fülldrahtelektroden zum Metall-Lichtbogenschweißen mit und ohne Schutzgas von unlegierten Stählen und Feinkornstählen – Einteilung genormt.