Ewald Standop
Ewald Standop (* 6. Januar 1921 in Dorfwelver; † 31. Mai 2018 in Würzburg[1]) war ein deutscher Anglist, Linguist und Literaturwissenschaftler (Mediävistik).
Leben
Das Staatsexamen legte er 1949 in den Fächern Englisch, Deutsch und Französisch in Münster ab. Dort wurde er mit einer anglistischen literaturwissenschaftlichen Arbeit über T.S. Eliots Kulturkritik zum Dr. phil. bei Herrmann Heuer promoviert und war Wissenschaftlicher Assistent in Münster. 1955 habilitierte er sich mit einer mediävistischen, linguistischen Arbeit zur Syntax und Semantik der modalen Hilfsverben im Altenglischen: ‘magan, motan, scutan, willan’. Anschließend lehrte er als Privatdozent in Münster und Freiburg.
1957 wurde er zum außerordentlichen Professor für englische Philologie an die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ernannt. 1960 folgte er dem Ruf an die Universität Köln. Nach zwischenzeitlichen Rufen nach Kiel, Bonn, Gießen und München war er ab 1973 Ordinarius für englische Sprachwissenschaft an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. 1967–1975 war Standop Gutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft, 1974 bis 1975 Vorsitzender der Bayerischen Studienreformkommission. Auch nach seiner Emeritierung 1989 forschte, lehrte und publizierte Standop bis ins hohe Alter.
Seine Forschungsschwerpunkte waren die Phonetik und Phonologie, Lexikographie sowie die Sprache Shakespeares.
Ewald Standop war evangelisch, seit 1949 verheiratet und hat drei Kinder.
Schriften (Auswahl)
Monographien
- T.S. Eliots Kulturkritik. 1953. (Dissertationsschrift)
- Die Form der wissenschaftlichen Arbeit. 11955 unter dem Titel Die Form des wissenschaftlichen Manuskripts. Bochum: Pöppinghaus. 21957 Dortmund: Lensing. 51973 Heidelberg: Quelle & Meyer. 141994 (ab 1994) bearbeitet von Matthias L. G. Meyer. 182008 Wiebelsheim: Quelle & Meyer.
- Syntax und Semantik der modalen Hilfsverben im Altenglischen: magan, motan, scutan, willan 1957. (Habilitationsschrift)
- Englische Literaturgeschichte. mit Edgar Mertner 1967, 5. Auflage 1992.
- Englische Wörterbücher unter der Lupe. 1985.
- Abriß der englischen Metrik.1989
- Aufsatz zur englischen Versdichtung. 1995.
- Beowulf. 2005.
- Pseudodoxia philologica. 2011.
- Credo quia Absurdum? Der Glaube an das Absurde: Reflexionen über den christlichen Glauben und die Argumentation des Papstes und anderer Autoren. 2013. Wuppertal: KSP-Verlag.
- Einführung in die englische Metrik. 2014. Trier: WVT-Verlag.
- Aspekte der englischen Grammatik: Überblick und Einzelfragen. 2016. Trier: WVT-Verlag.
- Die Laute – Vokale und Konsonanten im Niederdeutschen der Soester Börde. 2017. Eigenverlag.
Artikel
- Die Bezeichnung der poetischen Gattungen im Englischen und im Deutschen. In: Germ.-roman. Monatsschrift. Neue Folge. Band 6, 1956, S. 382–392.
Literatur
- Standop, Ewald. In: Joseph Kürschner, Axel Schniederjürgen (Hrsg.): Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 2015. Bio-bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart. Band 4: SE–Z (= Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender). 27. Auflage. de Gruyter, Berlin u. a. 2014, ISBN 978-3-11-033717-4 (kostenpflichtig Kürschner-Online bei De Gruyter).
- Sauer, Hans; Rüdiger Pfeiffer-Rupp (Hgg.). 2020. Ihr werdet die Wahrheit erkennen [Ye shall know the truth]. Zum Gedenken an den Philologen [In memory of the philologist] Ewald Standop. Trier: WVT Wissenschaftlicher Verlag Trier.
Weblinks
- Literatur von und über Ewald Standop im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Ewald Standop in der bibliografischen Datenbank WorldCat
- Veröffentlichungen von Ewald Standop im OPAC der Regesta Imperii
- Website von Ewald Standop am Lehrstuhl für englische Sprachwissenschaft der Universität Würzburg