Everger
Everger († 11. Juni 999 in Köln) war von 985 bis 999 Erzbischof des Erzbistums Köln.
Über die Herkunft und das Geburtsdatum von Erzbischof Everger ist nichts bekannt. Er hatte, bevor er Erzbischof von Köln wurde, schon Tätigkeiten im Umfeld des Kölner Domkapitels übernommen.
986 versetzte der Erzbischof angeblich die Mönche der Abtei Gladbach in die Abtei Groß St. Martin in Köln, wo er die wenigen dort lebenden Kleriker zwang, die Profess abzulegen oder wegzugehen. Die Güter der Abtei Gladbach teilte er unter seinen Rittern auf. Schließlich siedelte er die Mönche doch wieder in ihre ehemalige Abtei zurück, ohne ihnen jedoch ihre Güter zu erstatten. In St. Kunibert behauptete man später, dass der Erzbischof das Stift „geplündert“ habe. Beide Anklagen stammen aus späterer Zeit, wobei unklar ist, woher der Zorn auf den Erzbischof stammt und inwieweit diese Anklage den Tatsachen entspricht.
989 schenkte nach einer gefälschten Urkunde Erzbischof Everger den Herrenhof Rodenkirchen, der große Teile des heutigen Kölner Stadtteils Rodenkirchen umfasste, der Abtei Groß St. Martin.[1] Dieselbe Abtei erhielt danach 989 auch den Fronhof in Esch samt Ländereien. Im Jahr 991 veranlasste Erzbischof Everger die Bestattung der Kaiserin Theophanu in St. Pantaleon.
Nach seinem Tod am 11. Juni 999 wurde Everger im Kölner Dom beigesetzt.
Literatur
- Friedrich Wilhelm Oediger: Das Bistum Köln von den Anfängen bis zum Ende des 12. Jahrhunderts (= Geschichte des Erzbistums Köln. Band 1), Bachem Verlag, Köln 1972, ISBN 978-3761601587.
- Heribert Müller: Studien zu Erzbischof Everger von Köln (989–999). In: Jahrbuch des Kölnischen Geschichtsvereins. Band 49, 1978, S. 1–18. (pdf)
- Heribert Müller: Everger, Erzbischof von Köln (989–999) In: Lexikon des Mittelalters, Tl. 4 S.Sp, 141-142
Einzelnachweise
- Erich Wisplinghoff (Bearb.): Rheinisches Urkundenbuch: ältere Urkunden bis 1100, Bd. 2, Düsseldorf 1994, Nr. 288.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Warin | Erzbischof von Köln 985–999 | Heribert |