Evelyn Venable
Evelyn Venable (* 18. Oktober 1913 in Cincinnati, Ohio; † 15. November 1993 in Coeur d’Alene, Idaho) war eine US-amerikanische Schauspielerin.
Leben und Karriere
Evelyn Venable ist heute unter anderem dafür bekannt, dass sie in den 1930er-Jahren mit ihrem Aussehen Modell für die „Columbia Pictures-Frau“ stand.[1] Daneben drehte sie aber zwischen 1933 und 1947 insgesamt 26 Filme, in denen sie meist als jugendliche Liebhaberin zu sehen war. Schon kurz nach ihrem Filmdebüt erhielt sie 1934 eine ihre besten Rollen als Partnerin von Fredric March in der Komödie Die schwarze Majestät, wobei March den Tod höchstpersönlich verkörperte, der sich auf einer Urlaubsreise in Venables Figur verliebt. Anschließend spielte sie die Mutter von Shirley Temple in The Little Colonel (1935) sowie eine glamouröse High-Society-Frau neben Katharine Hepburn in Alice Adams (ebenfalls 1935). Evelyn Venable empfand aber, dass ihre ewigen Darstellungen von verliebten, hübschen Mädchen ihr wenig Chancen ließen, echtes schauspielerisches Talent vorzuweisen. Dagegen hatte sie vor ihrer Filmkarriere für ihre Darbietungen in ernsthaften Shakespeare-Stücke am Theater und während ihres Studiums an der University of Cincinnati hervorragende Kritiken eingefahren.[2] Als ihr Entdecker gilt Schauspieler Walter Hampden.[3]
Evelyn Venable verpasste den Sprung zum Filmstar, was einige auch ihrem allzu braven und unauffälligen Image zuschrieben (sie ließ sich versichern, dass sie in Filmen nicht geküsst würde).[4] Bereits ab 1936 spielte die Schauspielerin vorwiegend in B-Movies, die heute weitgehend vergessen sind. Eine Ausnahme war ihre Sprechrolle als blaue Fee im Zeichentrick-Klassiker Pinocchio von 1940. In den folgenden Jahren zog sie sich zusehends von der Schauspielerei zurück, sie hatte inzwischen den erfolgreichen Kameramann Hal Mohr geheiratet und widmete sich der Erziehung ihrer gemeinsamen Kinder. Mit Kameramann Mohr blieb sie bis zu dessen Tod im Jahre 1974 verheiratet. Ende der 1950er-Jahre kehrte sie wieder an ihre alte Universität von Cincinnati zurück, wo sie Latein und Griechisch studierte. Bald darauf engagierte die Universität Venable als Lehrerin für antike Literatur, außerdem leitete sie dort eine Schauspielgruppe. Insgesamt war sie über mehrere Jahrzehnte an der Universität tätig.[5] Bereits ihr Großvater William Henry Venable war ein bekannter Lehrer und Autor gewesen.
Evelyn Venable besitzt für ihre Filmarbeit einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame.[6] Sie starb einen Monat nach ihrem 80. Geburtstag an einer Krebserkrankung.
Filmografie
- 1933: Wiegenlied (Cradle Song)
- 1934: David Harum
- 1934: Die schwarze Majestät (Death Takes a Holiday)
- 1934: Double Door
- 1934: Mrs. Wiggs of the Cabbage Patch
- 1935: The County Chairman
- 1935: The Little Colonel
- 1935: Vagabond Lady
- 1935: Alice Adams
- 1935: Harmony Lane
- 1935: Streamline Express
- 1936: Star for a Night
- 1936: North of Nome
- 1936: Happy Go Lucky
- 1937: Racketeers in Exile
- 1938: My Old Kentucky Home
- 1938: Hollywood Stadium Mystery
- 1938: Female Fugitive
- 1938: The Headleys at Home
- 1938: The Frontiersmen
- 1939: Heritage of the Desert
- 1940: Pinocchio (nur Stimme)
- 1940: Lucky Cisco Kid
- 1943: He Hired the Boss
- 1946: Uncivil War Birds (Kurzfilm)
- 1947: Fright Night (Kurzfilm)
Weblinks
- Ausführlicher Artikel über Venable bei der University of Cincinnati
- Evelyn Venable in der Internet Movie Database (englisch)
- Literatur von und über Evelyn Venable in der bibliografischen Datenbank WorldCat
- Evelyn Venable in der Datenbank von Find a Grave (englisch)
Einzelnachweise
- Nachruf in der Los Angeles Times
- Evelyn Venable bei der IMDb
- http://magazine.uc.edu/issues/0912/Venable.html
- Nachruf in der Los Angeles Times
- http://magazine.uc.edu/issues/0912/Venable.html
- Evelyn Venable bei der Los Angeles Times