Evangelische Stadtkirche (Leonberg)
Die evangelische Stadtkirche Leonberg ist ein evangelisches Kirchengebäude in Leonberg. Die Kirche ist Johannes dem Täufer geweiht; die dreischiffige Basilika wurde in mehreren Abschnitten gebaut, beginnend vermutlich bereits kurz nach der Stadtgründung im 13. Jahrhundert.
Baugeschichte
Bereits im Zuge der Stadtgründung um das Jahr 1250 wurde am Standort der Stadtkirche ein erster Kirchbau errichtet, als Filialkirche von St. Michael in Dilgshausen.
Der Bau der heutigen Kirche begann um das Jahr 1300. Zunächst wurde das Mittelschiff im romanischen Stil errichtet. Später wurden dann die romanischen Rundbögen der Arkaden des Mittelschiffs jeweils mit einem gotischen Spitzbogenabschluss versehen.
Zu Beginn des 15. Jahrhunderts wurde das Langhaus in westlicher Richtung verlängert; außerdem wurde die Vorhalle angebaut. Ende des 15. Jahrhunderts wurde der gotische, polygonal abschließende Chor mit Kreuzrippengewölbe errichtet. Die Kirche wurde nun dem Hl. Johannes der Täufer geweiht. Ende des 15. Jahrhunderts entstanden auch die Marienkapelle am Ostende des nördlichen Seitenschiffs sowie der Sakristeianbau.
1574 wurde der ursprünglich dreigeschossige Kirchturm um zwei Geschosse erhöht; es entstanden der Turmumgang, die glockenförmige Dachhaube und die vier Löwen von Jeremias Schwartz. 1680 wurde der Innenraum umgestaltet und mit barocken Stilelementen ausgestattet, u. a. dem Altar und der Kanzel.[1]
Glocken
Die Leonberger Stadtkirche besitzt 4 Glocken, davon eine historische aus dem Jahre 1312:[2]
- Die Dominica Schlagton: cis' Gewicht: ca. 2500 kg (1949)
- Die Betglocke, Schlagton: e' Gewicht: ca. 2000 kg (1949)
- Die Zwölferin/Kreuzglocke Schlagton: fis' Gewicht: ca. 1400 kg (1949)
- Die Vaterunserglocke, Schlagton: a' Gewicht: ca. 550 kg (1312)
Ausstattung
Die derzeitige Orgel der Stadtkirche wurde 1964 von der Orgelbaufirma Walcker erbaut.[3] Dieses Instrument soll durch einen Neubau mit 52 Registern und einem Effektregister auf drei Manualwerken und Pedal ersetzt werden. In der neuen Orgel sollen einige Register der Walcker-Orgel wiederverwendet werden. Das Instrument soll auf die erste Empore gestellt werden und in Teilen auch auf der zweiten Empore, die zu diesem Zweck auf den Zustand vor 1964 zurückgebaut werden soll.[4]
In der Stadtkirche gibt es zahlreiche Grabdenkmäler von Personen der „Ehrbarkeit“ Leonbergs aus der Zeit zwischen 1570 und 1650. Die Denkmäler wurden von Jeremias Schwartz und Söhnen geschaffen, als lebensgroße Figuren bzw. als Beter unter dem Kruzifix.[5]
Einzelnachweise
- Informationen zur Baugeschichte im Kurzführer auf der Website des Kirchenbezirks Leonberg
- Leonberg (D) (BW) Die evangelische Stadtkirche (ev. Johanneskirche). Abgerufen am 16. Januar 2020 (deutsch).
- Informationen zur Disposition der Walcker-Orgel von 1964
- Informationen zur Disposition der neuen Orgel auf der Website der Kirchengemeinde und zu deren geplanter Disposition
- Informationen zu den Grabdenkmälern im Kurzführer auf der Website des Kirchenbezirks Leonberg