Evangelische Bank
Die Evangelische Bank eG ist ein genossenschaftlich organisiertes Kreditinstitut mit Sitz in Kassel. Sie ist eine Spezialbank für Kunden aus der Kirche, Gesundheits- und Sozialwirtschaft sowie für alle privaten Kunden mit christlicher Orientierung. Als spezialisierter Finanzdienstleister bietet die Evangelische Bank Finanzlösungen für den kirchlich-diakonischen und sozialen Bereich. Mit einer Bilanzsumme von 7,9 Milliarden Euro ist sie eine der führenden Kirchenbanken und zählt zu den größten Genossenschaftsinstituten in Deutschland. In ihrem Kerngeschäft finanziert sie soziale Projekte aus den Bereichen Gesundheit, Altenpflege, Jugend- und Behindertenhilfe, Bildung, bezahlbarer Wohnraum sowie privater Wohnbau und investiert in Vorhaben, Unternehmen und Institutionen, die zur Bewahrung der Schöpfung einen Beitrag leisten.
Evangelische Bank eG | |
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Staat | Deutschland |
Sitz | Kassel |
Rechtsform | eingetragene Genossenschaft |
Bankleitzahl | 520 604 10[1] |
BIC | GENO DEF1 EK1[1] |
Gründung | 1. Januar 2014 |
Verband | Genossenschaftsverband e. V. |
Website | www.eb.de |
Geschäftsdaten 2019[2] | |
Bilanzsumme | 7,9 Mrd. € |
Einlagen | 6,3 Mrd. € |
Kundenkredite | 584,68 Mio. € |
Mitarbeiter | 436 |
Geschäftsstellen | 13 |
Mitglieder | 1220 |
Leitung | |
Vorstand | Thomas Katzenmayer (Vorsitzender) Joachim Fröhlich Olaf Kreuzberg Andrea Kemmer (Generalbevollmächtigte) |
Aufsichtsrat | Edgar Schneider (Vorsitzender) |
Liste der Genossenschaftsbanken in Deutschland |
Geschichte
Die Evangelische Bank entstand 2014 durch die Fusion der beiden kirchlichen Banken Evangelische Kreditgenossenschaft und Evangelische Darlehnsgenossenschaft. Dabei trat formal die Evangelische Darlehnsgenossenschaft mit der Übertragung des Bankgeschäfts der Evangelischen Kreditgenossenschaft bei, die danach als Evangelische Bank eG firmiert.
Selbstverständnis
Die Evangelische Bank versteht sich als nachhaltige Bank.[3][4][5] Das wird im Geschäftsbericht 2019 so charakterisiert: „Smart, grün und sozial. Offen, stark und relevant. Flexibel, agil und dynamisch.“ Die Evangelische Bank stellt sich in der Außendarstellung als ein modernes, wandlungsfähiges Finanzunternehmen im Aufbruch dar, das für die Herausforderungen eines immer stärker nachhaltig wie digital ausgerichteten Bankings bestens vorbereitet ist.[6] Als nachhaltige Bank richtet die Evangelische Bank ihr unternehmerisches Handeln nach den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals – SDGs) und nach den anspruchsvollen EMASplus-Kriterien aus. Für noch übersichtlichere und ausführlichere Informationen über ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten und Projekte sowie alle wichtigen Kennzahlen aus dem Berichtsjahr 2020 hat die Bank 2021 erstmals einen digitalen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht.[7] Dazu zählen auch umfassende Informationen zur EU-Taxonomie.[8]
Die Evangelische Bank hat sich als drittes deutsches Kreditinstitut der Partnership for Carbon Accounting Financials (kurz: PCAF) angeschlossen. Die Bank verfolgt mit dem Beitritt zur Initiative die Umsetzung ihrer eigenen Klimastrategie konsequent weiter.
PCAF ist eine global tätige Brancheninitiative zur Standardisierung der Messung und Offenlegung von Treibhausgasemissionen für den Finanzsektor. Fast 100 Banken und Investoren aus Nordamerika, Lateinamerika, Europa, Afrika und aus dem asiatisch-pazifischen Raum arbeiten im Rahmen von PCAF zusammen. Sie entwickeln gemeinsam unter anderem für die Finanzindustrie einen Standard für Global GHG Accounting & Reporting zur Messung und Offenlegung der Treibhausgasemissionen ihrer Kredite und Investitionen.
Geschäftsfelder
Als Universalbank berät die Evangelische Bank ihre Kunden in allen Finanzfragen. Der Schwerpunkt der Tätigkeit liegt dabei auf den Kunden aus Kirche, Gesundheits- und Sozialwirtschaft sowie auf privaten Kunden mit christlicher Orientierung.[9] Das Angebot reicht vom täglichen Zahlungsverkehr und der traditionellen Geldanlage über die Finanzierung privater oder geschäftlicher Investitionen, Beratung in Versicherungsfragen, Produkte für Altersvorsorge und Vermögensaufbau bis hin zu privaten und gewerblichen Finanzlösungen in den Geschäftsfeldern Kirche, Diakonie, Gesundheits- und Sozialwirtschaft, Alten- und Behindertenhilfe, der Freien Wohlfahrtspflege, der Kinder- und Jugendhilfe, der Bildung und Hochschulen sowie Krankenhäuser & Rehakliniken, nicht zuletzt bei Pflege- und Sozialimmobilien.[10]
Tochtergesellschaften
EB Consult GmbH
Die EB Consult deckt eine breite Spanne an Themen ab, die für eine zukunftsorientierte Ausrichtung sozialwirtschaftlicher Unternehmen wichtig sind: von der Risikoanalyse und dem Controlling über die Entwicklung neuer Konzepte für sozialwirtschaftliche Angebote bis hin zur Umsetzung und Fördermittelberatung.[11]
EB Sustainable Investment Management GmbH
Die Kerngeschäftsfelder der EB-SIM bilden die Anlageberatung (Advisory) beziehungsweise die Finanzportfolioverwaltung für Kapitalverwaltungsgesellschaften (Publikums- und Spezialfonds) und die Evangelische Bank (Vermögensverwaltung) sowie die Anlagevermittlung, etwa für Verwahrstellendienstleistungen der Evangelischen Bank.
Als Teil der Evangelische-Bank-Familie bietet die EB-SIM nachhaltige Investmentlösungen für institutionelle Kunden aus den Bereichen Kirche und Diakonie, Pensionskassen, Versorgungswerke, Stiftungen sowie Einrichtungen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft.
HKD Handelsgesellschaft für Kirche und Diakonie mbH
Die Leistungsangebote der HKD gliedern sich in vier Themenwelten: KIRCHENMobilität, KIRCHENEnergie, KIRCHENTelefonie sowie KIRCHENGebäude. Im Rahmen dieser Themenwelten unterstützt die HKD ihre Kunden aus dem kirchlich-diakonischen und sozialwirtschaftlichen Bereich bei einer nachhaltigen und effizienten Beschaffung.
EB-Kundenservice GmbH
Die EB-Kundenservice GmbH (EB-KS), früher DSAG, bündelt umfassende Kompetenzen rund um standardisierte Produkte und Dienstleistungen, beschleunigt und automatisiert diese und bietet ihren Kunden eine zentrale Schnittstelle für alle Serviceprozesse. Dadurch erreicht die Bank eine deutliche Prozessoptimierung und eine Erhöhung der Bearbeitungsgeschwindigkeit bei standardisierten Anfragen.
EB Sustainable Real Estate GmbH (EB-SRE)
Die EB-SRE konzipiert, entwickelt und realisiert nachhaltige Immobilienprojekte insbesondere im kirchlichen und diakonischen Umfeld.
Sie zeigt Entwicklungspotenziale von Immobilien auf und begleitet Kunden bei der Umsetzung – von der ersten Idee über die Konzeption und Steuerung bis zur Fertigstellung ihrer Projekte.
Change Hub GmbH
Die Change Hub GmbH in Berlin soll als agile Plattform die Entwicklung von Change-Prozessen mit sozialer Wirkung fördern und vorantreiben. Sie unterstützt somit die Organisationen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft und bereitet diese auf die Herausforderungen der kulturellen und digitalen Transformation vor.
Weblinks
- Evangelische Bank in der Unternehmensdatenbank der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
- Website der Evangelischen Bank
Einzelnachweise
- Stammdaten des Kreditinstitutes bei der Deutschen Bundesbank
- Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019 gem. eBundesanzeiger
- Evangelische Bank nimmt striktere Vorgaben zur Nachhaltigkeit vorweg – Haus entwickelt Klimastrategie. Börsen-Zeitung 27.03.2020, S. 4
- Nachhaltigkeit in der Anlagepolitik kirchlicher Anleger. Absolut impact 04/2019, S. 15
- In vielen Fällen handelt es sich um Marketing - die Evangelische Bank über die bisherige Ausrichtung der Finanzindustrie auf Nachhaltigkeitsziele, über Risiken und Renditen von Nachhaltigkeitsfonds. Börsen-Zeitung 09.11.2019, S. 4
- Geschäftsbericht der Evangelischen Bank 2019
- Digitaler Nachhaltigkeitsbericht 2020. Evangelische Bank, 2021, abgerufen am 3. Februar 2022.
- EU-Taxonomie. Evangelische Bank, abgerufen am 3. Februar 2022.
- Evangelische Bank verweist auf konkurrenzfähige Renditen nachhaltiger Fonds. Börsen-Zeitung 09.11.2019, S. 1
- Von der Immobilien- zur Unternehmensfinanzierung. KU Gesundheitsmanagement 06/2018, S. 30–32
- Die EB Consult will ein breiteres Leistungsspektrum anbieten, als es von EB Research bekannt war. sgp REPORT 11/2018, S. 7