Eutritzscher Freiladebahnhof
Eutritzscher Freiladebahnhof (verwaltungsintern: Bebauungsplan Nr. 416) ist der Name eines Leipziger Stadtentwicklungsprojekts. Auf 25 Hektar Fläche soll ein neuer Stadtteil entstehen.
Geschichte
Die Freiladegleise und Anschlüsse des ehemaligen Preußischen Freiladebahnhofs im Stadtbezirk Mitte, Ortsteil Zentrum-Nord waren Teil des Bahnhofes Leipzig MTh (Magdeburg-Thüringer Bahnhof). Der für das Bauprojekt verwendete Name „Eutritzscher Freiladebahnhof“ entstand nur durch die Lage der Freiladeanlagen an der Eutritzscher und Delitzscher Straße, doch er wurde eisenbahnseitig nie verwendet.
Projekt
Auf dem Gelände sollen 2000 Wohnungen für 3300 Personen entstehen, dazu ein zentraler Park, drei Hochhäuser,[1] Parkplätze, Gewerbe, Gastronomie, Läden, zwei Schulen sowie zwei Kindergärten für 330 Kinder. Das Areal wird begrenzt durch die Bahnstrecke Leipzig-Wahren–Leipzig Hbf, die Roscherstraße, die Eutritzscher Straße und die Delitzscher Straße.
Die Berliner CG Gruppe veranstaltete einen Wettbewerb, deren Ergebnisse im September 2017 ausgestellt wurden. Der Mietwohnungsanteil ist auf 70 Prozent festgelegt. 30 Prozent der Wohnungen sollen mietpreisgebunden sein. Die Fläche des Areals beträgt 25 Hektar. Architekt ist das Octagon Architekturkollektiv aus Leipzig, die Landschaftsarchitektur wird vom Atelier Loidl aus Berlin gestaltet. Es handelt sich um das derzeit größte Wohnungsbauvorhaben der Stadt.[1] Rund eine Milliarde Euro soll investiert werden.[2]
2019 hat die Immobiliengesellschaft Imfarr mit Sitz in Wien den Eutritzscher Freiladebahnhof von der CG-Gruppe erworben. Die Grundstücke sind in Besitz der "Projektgesellschaft 416", welche Imfarr gehört. Über die Finanzierungsgesellschaft Virtus 26 können sich Partner in das Großprojekt einbringen. Inzwischen hat der Stuttgarter Immobilienunternehmer Norbert Ketterer über seine in Zürich ansässige Firma SN Beteiligungen Holding 50 % der Finanzierungsgesellschaft erworben. Zur Ketterer-Gruppe gehören Unternehmen, die "führend im Wohnungsbau und vor allem im Holzbau sind."[3][4]
Das Vorhaben führte zu lokaler Kritik, da in Folge des Projektes zwei Clubs, der „TV-Club“ und das „So&So“ weichen müssen, was einen weiteren Einschnitt in der Leipziger Clubkultur zur Folge hat.[5]
Weblinks
Einzelnachweise
- Milliarden-Projekt: CG-Gruppe verkauft Eutritzscher Freiladebahnhof. Abgerufen am 10. März 2019.
- N. N.: Keine Kulturmeile gewünscht? In: Leipziger Internetzeitung. Abgerufen am 25. Juli 2018.
- Jens Rometsch: Schwäbischer Baulöwe übernimmt Hauptrolle bei neuem Leipziger Stadtteil. In: lvz-online. Leipziger Volkszeitung, 30. Juni 2021, abgerufen am 12. Juli 2021.
- Thorben Pollerhof: Faymann baut doch: Start auf dem Leipziger Freiladebahnhof für 2022 geplant. In: Der Standard (Wien). 9. Juni 2021, abgerufen am 12. Juli 2021.
- Schock fürs Party-Volk: Mietverträge von TV Club und So&So gekündigt. Abgerufen am 16. Oktober 2019.