Eustace de Balliol
Eustace de Balliol (auch Eustace de Helicourt) († um 1209) war ein anglonormannischer Adliger.
Eustace entstammte einer Nebenlinie der Familie Balliol, die sich nach Bailleul-en-Vimeu in der Picardie in Nordfrankreich benannte. Er war ein Sohn von Hugh de Balliol, einem jüngeren Bruder von Bernard de Balliol senior. Nach dem Tod seines Vaters um 1181 erbte Eustace dessen Besitzungen in Frankreich und benannte sich selbst nach seinem Gut Hélicourt. Nach dem kinderlosen Tod seines Cousins Bernard de Balliol junior um 1190 erbte er dessen Besitzungen. Zu diesem Erbe gehörten die französischen Familienbesitzungen, aber vor allem dessen nordenglischen Besitzungen um Barnard Castle im County Durham. Daraufhin nahm er den Namen Balliol an.[1]
Eustace de Balliol war zweimal verheiratet. In erster Ehe war er mit Ada de Fountain verheiratet. Nach ihrem Tod heiratete er nach 1190 in England Petronella, die Witwe von Robert FitzPeter. Er hatte mindestens vier Söhne:
- Hugh de Balliol († 1229)
- Ingram (auch Ingelram) de Balliol († um 1244)
- Bernard de Balliol
- Henry de Balliol († 1246)
Sein Haupterbe wurde sein ältester Sohn Hugh. Sein zweiter Sohn Ingram erwarb durch eine Heirat mit einer Tochter und Teilerbin von Walter of Berkeley die schottischen Baronien Inverkeilor in Angus und Urr in Galloway. Er begründete in Schottland eine Nebenlinie der Familie, ebenso wie sein Bruder Henry, der durch die Heirat mit Lora de Valognes Cavers in Schottland erwarb.[2]
Weblinks
- Eustace de Baliol, Lord of Bywell auf thepeerage.com, abgerufen am 26. Juli 2020.
Einzelnachweise
- G. P. Stell: Balliol, Bernard de (d. c. 1190). In: Henry Colin Gray Matthew, Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, from the earliest times to the year 2000 (ODNB). Oxford University Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-861411-X, (oxforddnb.com Lizenz erforderlich), Stand: 2004
- Geoffrey Stell: The Balliol Family and the Great Cause of 1291–2. In: K. J. Stringer (Hrsg.): Essays on the Nobility of Medieval Scotland, John Donald Publishers, Edinburgh 1985, ISBN 0-85976-113-4, S. 154.