Eurovia Deutschland
Die Eurovia GmbH mit Sitz in Berlin ist ein Infrastrukturunternehmen und deutschlandweit insbesondere im Verkehrswegebau aktiv. Die in 16 Ländern tätige Eurovia-Gruppe gehört zum französischen Vinci-Konzern.
EUROVIA GmbH | |
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Rechtsform | GmbH |
Sitz | Berlin, Deutschland |
Leitung | Tim Lorenz |
Mitarbeiterzahl | 3.700 (2020)[1] |
Umsatz | 904 Mio. € (2020)[1] |
Branche | Bauunternehmen |
Website | www.eurovia.de |
Stand: 1. Februar 2021 |
Produkte und Dienstleistungen
Das Kerngeschäft von Eurovia ist der Verkehrswegebau. Dies beinhaltet Fahrbahnarbeiten im Straßen-, Autobahn- und Flughafenbau, außerdem die Herstellung von Fußgänger- und Fahrradwegen sowie Forst- und Wirtschaftswegen. Aber auch Sonderleistungen, wie die Produktion und Montage von Schallschutzwänden, Leitplanken und Betonschutzwänden sowie die Instandsetzung sanierungsbedürftiger Bauwerke, gehören zu den Geschäftsfeldern. In einem Netzwerk von Steinbrüchen, Asphaltmischwerken und Recyclingzentren werden darüber hinaus Straßenbaumaterialien, beispielsweise Splitt, Mischgut und Recyclingmaterialien, hergestellt. Auch in anderen Sparten der Bauwirtschaft ist Eurovia tätig, etwa in den Geschäftsfeldern Tief- und Kanalbau, Deich- und Deponiebau, Abriss, Rückbau und Entkernung industrieller Standorte, Ingenieurbau.
Geschichte
Die Eurovia GmbH entstand im Jahr 1999 durch die Übernahme der 1918 gegründeten Teerbau-Unternehmensgruppe durch die mit dem SGE-Konzern (heute Vinci) verbundene SGE Verkehrsbau Union GmbH. Diese war aus der 1990 gegründeten Verkehrsbau Union GmbH (vormals VEB Autobahnbaukombinat) hervorgegangen und hauptsächlich in den neuen Bundesländern tätig. Zum Zeitpunkt der Eingliederung verfügte die Teerbau als damals größtes deutsches Straßenbauunternehmen über 23 Niederlassungen und Tochtergesellschaften sowie rund 160 Produktionsstätten. Im Zuge der Übernahme wurde die Teerbau-Hauptverwaltung in Bottrop aufgelöst und ihre Aufgaben in eine neue Dienstleistungsgesellschaft, die Eurovia Services GmbH, eingebracht.
Im Gründungsjahr 1999 erzielte Eurovia in Deutschland eine Jahresleistung von 618,8 Millionen Euro und erreichte einen Marktanteil von etwa 7 Prozent.[2]
In den Folgejahren erweiterte Eurovia die Konzernstruktur in Deutschland durch Neugründungen und Zukäufe. 2001 wurde die Eurovia Beton GmbH gegründet, um Spezialkompetenzen in den Bereichen Betonstraßenbau, Bauwerksinstandsetzung und Schallschutz zu bündeln. Außerdem erfolgte 2001 die Gründung der Eurovia Infra GmbH zur Planung und Umsetzung von Großprojekten. 2003 wurden die Gesellschaften Eurovia Verkehrsbau GmbH und Eurovia Teerbau GmbH gegründet, die das Kerngeschäft der Gruppe – den Tief- und Verkehrswegebau – bearbeiten. Im selben Jahr nahm außerdem die Eurovia Industrie GmbH ihre Geschäftstätigkeit auf. Die Schwerpunkte der Tochtergesellschaft liegen auf Produktion und Vertrieb von Straßenbaumaterialien wie Asphalt und Bitumen.
Mit dem Erwerb der in Radeberg ansässigen Sutter-Gruppe inklusive des Steinbruchs Oberottendorf stieg Eurovia 2006 auch in Deutschland in das Geschäft der Rohstoffversorgung ein. Hierzu wurde die Eurovia Gestein GmbH gegründet.
Den Geschäftsbereich Gestein erweiterte Eurovia 2008 durch den Zukauf eines Steinbruchs der Risch-Gruppe in Iserlohn-Letmathe sowie 2010 durch den Kauf der Firma Tarmac, einem Tochterunternehmen des Bergbaukonzerns Anglo American plc. Mit diesem Kauf übernahm Eurovia unter anderem mehrere Steinbrüche und Kiesgruben in den neuen Bundesländern. Eine weitere Tochter von Eurovia Deutschland ist der saarländische Brückenbauspezialist TKP aus Illingen (Saar).[3]
Weblinks
Einzelnachweise
- Kennzahlen Eurovia. Abgerufen am 5. Juni 2021.
- Geschäftsbericht Eurovia 1999. (PDF) Abgerufen am 30. November 2015.
- Jahresabschluss per 31. Dezember 2017 der TKP Krächan GmbH, veröffentlicht auf bundesanzeiger.de, „Die TKP ist über ihre Muttergesellschaft, die EUROVIA GmbH, Berlin, in den Konzernverbund der VINCI S.A., Frankreich, einbezogen.“