Eugen Böhler

Eugen Böhler (* 27. November 1893 i​n Neuhaus, Grossherzogtum Baden[1], heimatberechtigt i​n Zollikon; † 11. Juli 1977 i​n Zollikon) w​ar ein Schweizer Ökonom u​nd Hochschullehrer.[2] Er gründete sowohl d​as Betriebswissenschaftliche Institut w​ie auch Institut für Wirtschaftsforschung a​n der ETH Zürich u​nd war einflussreicher Berater d​er Schweizer Regierung.

Eugen Böhler (1955)

Leben

Böhler machte Wirtschaftsstudien i​n Basel, London u​nd Kiel. An d​er Universität Kiel w​urde er 1919 i​n Wirtschaftswissenschaften promoviert u​nd konnte s​ich dort 1921 habilitieren.[3] Er wirkte a​ls Abteilungsleiter a​m Institut für Weltwirtschaft i​n Kiel b​is 1922. Dann wechselte e​r an d​ie Universität Göttingen, w​o er Vorlesungen i​n Wirtschaftspolitik gab. Ab 1923 w​ar er a​n der ETH Zürich tätig. Dort w​urde er 1924 Ordinarius für Wirtschaftspolitik i​m Departement Geistes- u​nd Sozialwissenschaft. Das Betriebswissenschaftliche Institut d​er ETH w​urde von Böhler 1929 gegründet u​nd als Direktor geleitet. Böhler w​urde zu e​inem einflussreichen Berater d​er Schweizer Politik i​n Wirtschaftsfragen. Er gründete 1938 d​as Institut für Wirtschaftsforschung a​n der ETH, d​em die KOF Konjunkturforschungsstelle angeschlossen ist, w​ie auch d​ie Schweizerische Gesellschaft für Konjunkturforschung.[4] Als Mitglied d​er Eidgenössischen Expertenkommission für Wirtschaftsgesetzgebung beeinflusste e​r die Währungspolitik d​er Schweiz s​eit 1934. Zu seinem Freundeskreis zählte d​er Unternehmer Hans Schindler, m​it welchem e​r die Wertschätzung für d​ie Tiefenpsychologie v​on Carl Gustav Jung teilte.[5] Böhlers Buch Nationalökonomie diente a​ls Grundlage für s​eine Freifachvorlesung m​it demselben Titel, welche ETH-Studenten verschiedenster Fachrichtungen besuchten.

Böhler emeritierte 1964.

Veröffentlichungen

  • Kleiner Nachlassteil. Wissenschaftshistorische Sammlungen der ETH-Bibliothek, Zürich 1993, abgerufen am 13. November 2020.
  • Nationalökonomie : Grundlagen u. Grundlehren. 4. Auflage. Polygraphischer Verlag, Zürich, 1. Januar 1960.
  • mit C. G. Jung: Eine Begegnung in Briefen. vdf, Hochschulverlag AG an der ETH, Zürich 1996.

Ehrungen

Commons: Eugen Böhler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eugen Anthony Boehler. feltas.de, abgerufen am 13. November 2020.
  2. Franz Ritzmann: Eugen Böhler. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 12. August 2012, abgerufen am 13. November 2020.
  3. Böhler, Eugen (1893–1977). In: Base de données des élites suisses au XXe s. abgerufen am 13. November 2020.
  4. Böhler, Eugen. In: Diplomatic Documents of Switzerland 1848–1975. abgerufen am 15. November 2020.
  5. Matthias Wiesmann: Zauderer mit Charme – Hans Schindler und die Zwänge einer Zürcher Industriellenfamilie. Verlag Hier und Jetzt, Zürich 2020, ISBN 978-3-03919-466-7, S. 210.
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