Estancia Parada Arteaga

Parada Arteaga ist eine Estancia (Landgut/Rinderfarm) im uruguayischen Departamento Florida mit einem Herrenhaus und Wirtschaftsgebäudetrakt, dem Casco, erbaut im (neo-) kolonialspanischen Stil in den 1920er Jahren. Der Name „Parada“ (Haltestelle) weist darauf hin, dass das Gut seinen eigenen kleinen Bahnhof (zur Viehverladung) an der Bahnlinie Montevideo–Illescas hat. „Arteaga“ war der Name der Eigentümerfamilie zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Die Estancia ist heute ein (Eukalyptus-) forstwirtschaftlicher Betrieb von circa 3.000 Hektar Größe mit der Pensionskasse der Universitätsangestellten Uruguays als Eigentümer. Herrenhaus / Casco werden zurzeit (2010) nicht genutzt und sind nicht öffentlich zugänglich.

Geschichte

Truppenführer der Blancos, Revolución de las Lanzas

Parada Arteaga w​urde in d​er ersten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts v​on dem anglo-uruguayischen Estanciero Juan Jackson gegründet (nachdem d​ie Ländereien Mitte d​es 18. Jahrhunderts bereits l​ose unter d​er Herrschaft d​er Jesuiten standen) u​nd war für d​ie folgenden 150 Jahre e​in bedeutender Schafzucht- u​nd Wollproduktionsbetrieb. Die längste Zeit w​ar der Name „Estancia d​el Cerro“ gebräuchlich.

Die Estancia s​ah Kämpfe z​ur Zeit d​er „Revolución d​e las lanzas“ 1870–72 währenddessen s​ich die Truppen beider Konfliktparteien v​om Land, nämlich v​om Viehbestand ernährten.[1]

Das Gut wurde, oft entlang der weiblichen Linie, von Generation zu Generation vererbt, zu Anfang des 20. Jahrhunderts in den Besitz der Familie Heber, dann der Familie de Arteaga. Noch heute kündet der große Scherstall mit seinen 24 ausgedienten Schermaschinen von der immensen Anzahl Schafe, die hier ihre Wolle ließen und oft von hier ihre letzte Reise als Lebendvieh erst per Bahn und dann per Schiff in den Nahen Osten antraten. In den Jahren 2003–2006 wurde der Casco als Hotel geführt.

Einzelnachweise

  1. Javier Irureta Goyena Gomensoro, Antiguas estancias del Uruguay Goyena Gomensoro Verlag 1996.
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