Erzabtei St. Meinrad
Die Erzabtei St. Meinrad (lat. Archiabbatia Sancti Meinradi Martyris; engl. Saint Meinrad Archabbey) ist ein US-amerikanisches Benediktinerkloster in Saint Meinrad im Spencer County in Indiana und das Stammkloster der Schweizerisch-Amerikanischen Benediktinerkongregation.
Geschichte
Das Benediktinerkloster St. Meinrad wurde im Jahr 1854 durch zwei Patres aus der schweizerischen Abtei Einsiedeln gegründet und nach dem heiligen Meinrad von Einsiedeln benannt. 1870 konnte es vom Priorat zur Abtei erhoben werden, deren erster Abt Pater Martin Marty (1870–1880) wurde. Dieser wurde, nachdem er seit 1876 auch als Missionar im Dakotagebiet tätig war, 1879 zum Apostolischen Vikar von Dakota und 1880 zum Titularbischof von Tiberias ernannt, worauf er am 1. Februar 1880 die Bischofsweihe erhielt und vom Amt des regierenden Abtes zurücktrat. Der bisherige Prior und Administrator der Abtei, Pater Fintan Mundwiler, wurde zweiter Abt von St. Meinrad (1880–1898). 1954 wurde St. Meinrad im hundertsten Jahr seines Bestehens und nachdem es Mutterabtei etlicher Neugründungen geworden war, von Papst Pius XII. zur Erzabtei erhoben. Die Hauptaufgaben der Mönche von St. Meinrad bestehen heute in der Führung einer Theologischen Hochschule, im liturgischen Apostolat und in der Betreuung von Pfarreien.
Tochterklöster
Noch im 19. Jahrhundert gelang es der Abtei die Tochterklöster und späteren Abteien New Subiaco in Arkansas (1878) und Saint Joseph in Covington (Louisiana) (1888/90) zu gründen. Im 20. Jahrhundert folgten die Gründungen der späteren Abteien Marmion in Aurora (Illinois) (1933) und Blou Cloud in Grant County (South Dakota) (1950) sowie des Priorates Saint Charles in Kalifornien (1958).
Literatur
- Joel Rippinger OSB: Benediktinisches Mönchtum in Nordamerika. Von den Ursprüngen im 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. In: Erbe und Auftrag, 94 Jg. (2018), S. 34–45.