Ertwin Ertman
Ertwin Ertman (* 1430; † 1505) war Ratsherr und ab 1477 Erster Bürgermeister seiner Heimatstadt Osnabrück.
Leben
Als Sohn ärmlicher Eltern geboren wurde seine Begabung früh erkannt und er erhielt die Möglichkeit in Erfurt Rechtswissenschaft zu studieren.
Bereits in jungen Jahren wurde er in den Rat der Stadt Osnabrück gewählt. Hier leistete er durch seine Schlauheit, seine Beredsamkeit und vor allem durch seine Rechtskenntnisse wichtige diplomatische Dienste. Unter anderem gelang es ihm 1468 die vom Kaiser verhängte Reichsacht aufheben zu lassen.
1470 erhielt er in Anerkennung seiner Verdienste einen Wappenbrief.
Daneben war Ertman Berater vieler Fürsten und Herrscher.
Von 1477 bis 1504 hatte er das Amt des Bürgermeisters inne und betrieb erfolgreich die Errichtung des noch heute existierenden Rathauses. Mit seiner „Osnabrücker Bischofschronik“ war er einer der ersten Chronisten der Stadt Osnabrück.
Seine Nähe zur Kirche brachte ihm den Vorwurf der Begünstigung der Geistlichkeit ein.
Nach seinem Tod 1505 wurde er in der Kapelle des Barfüßerklosters beigesetzt. Sein Grabstein ist heute verschollen.
Der ehemalige Wohnsitz Ertmans beherbergt heute das Konservatorium.
Literatur
- Hermann Forst: Ertman, Ertwin. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 48, Duncker & Humblot, Leipzig 1904, S. 413 f.