Ernst von Sury

Ernst v​on Sury (* 30. April[1] 1850 i​n Solothurn; † 22. August 1895 i​n Basel) w​ar ein Schweizer Neurologe u​nd Rechtsmediziner.

Ernst von Sury

Leben

Ernst v​on Sury, Sohn d​es Rechtsanwalts u​nd Vorstehers d​es Rechtsbüros d​er Schweizerischen Centralbahn Georg v​on Sury a​us einer ehemaligen Solothurner Patrizierfamilie, studierte v​on 1868 b​is 1874 i​n Basel, Heidelberg u​nd Bern Medizin. Ab 1869 w​ar er Mitglied d​er Corps Alamannia Basel u​nd Rhenania Heidelberg.[2] Nach d​em Staatsexamen w​urde er 1. Assistent a​n der Irrenanstalt Pirminsberg i​n St. Gallen. Er promovierte 1875 i​n Basel, w​ohin er 1877 a​ls Spezialist für Nervenkrankheiten zog. 1880 für gerichtliche Medizin habilitiert, w​urde er 1884 zweiter Physikus u​nd 1890 ausserordentlicher Professor. Er s​tarb im Alter v​on nur 45 Jahren.

Sury w​ar ein Anhänger v​on Cesare Lombrosos Lehren u​nd ein Vertreter d​er kriminalistisch-anthropologischen Schule. Er engagierte s​ich in d​er Internationalen Kriminalistischen Vereinigung. Mit d​er Übersetzung v​on Alphonse Bertillons Buch Das anthropometrische Signalement erwarb e​r sich Verdienste u​m die Einführung dieser Neuerung i​n die Kriminalistik.

Literatur

  • Julius Leopold Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Urban & Schwarzenberg, Berlin/Wien 1901, Sp. 1681 (Digitalisat).

Einzelnachweise

  1. Albert Teichmann: Die Universität Basel in den fünfzig Jahren seit ihrer Reorganisation im Jahre 1835. Schultze'sche Universitätsbuchdruckerei, Basel 1895, S. 52 (online).
  2. Kösener Corpslisten 1930, 1/26; 70/189.
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