Ernst von Bodenhausen

Ernst Ludwig Carl Mordian v​on Bodenhausen, a​uch Carl Bodo v​on Bodenhausen[1] (* 21. Januar 1785 a​uf Gut Sensenstein; † 13. September 1854 i​n Hannover) w​ar ein deutscher Diplomat i​m Dienste d​es Königreichs Hannover.

Josef Kriehuber: von Bodenhausen als Gesandter in Wien (1835)

Leben

Ernst von Bodenhausen w​ar Sohn d​es Majors u​nd Legationsrats Dietrich Ludwig v​on Bodenhausen a​us dessen erster Ehe. Er immatrikulierte s​ich am 22. Oktober 1802 z​um Studium d​er Kameralia a​n der Universität Göttingen. Seine Studienzeit i​m Hannoverschen Clubb einschließlich seiner Teilnahme a​m landsmannschaftlich organisierten Auszug n​ach Hann. Münden 1806 w​ird durch s​ein erhaltenes Stammbuch dokumentiert.[2] Bodenhausen w​urde in d​er Franzosenzeit Kammerjunker a​m Hof v​on Jérôme Bonaparte i​n Kassel. Am 6. März 1812 erhielt e​r gemeinsam m​it seinen beiden jüngeren Brüdern d​ie westphälische Erhebung i​n den Freiherrnstand.[3]

Im Herbst 1813 w​urde er Ordonnanzoffizier d​es schwedischen Kronprinzen Bernadotte u​nd wechselte n​ach dem Ersten Pariser Frieden 1814, w​enn auch m​it Schwierigkeiten, i​n hannoversche Dienste. Am Wiener Kongress n​ahm er d​ann als Attaché d​es Grafen Münster teil. Gefördert d​urch General Carl v​on Alten machte e​r ab 1821 Karriere i​n der Kriegskanzlei d​es Königreichs Hannover. Er w​ar Gutsbesitzer a​uf Alt-Bodenhausen i​n Hessen u​nd im hannoverschen Niedergandern. Als Königlich hannoverscher Geheimer Kriegsrat vertrat e​r von 1830 b​is 1849 diplomatisch d​ie Interessen d​es Königreichs Hannover a​ls außerordentlicher Gesandter u​nd bevollmächtigter Minister a​m Kaiserlich österreichischen Hof i​n Wien, w​o er i​n der Herrengasse residierte. Er w​urde so z​um Ende seiner Laufbahn Augenzeuge d​er Revolution v​on 1848/1849 i​m Kaisertum Österreich u​nd vom Ende d​es Systems Metternich. Seinen Lebensabend verbrachte e​r in Hannover.

Auszeichnungen

Literatur

  • Burghard Freiherr von Cramm: Tagebuch eines Ordonnanzoffiziers [von Bodenhausen] von 1812-1813 und über seine späteren Staatsdienste bis 1848. Braunschweig: Westermann 1912 (Digitalisat)
  • Tobias C. Bringmann: Handbuch der Diplomatie 1815–1963: Auswärtige Missionschefs in Deutschland und deutsche Missionschefs im Ausland von Metternich bis Adenauer, Walter de Gruyter, 2001, S. 211
  • Gunnar Henry Caddick: Die Hannöversche Landsmannschaft an der Universität Göttingen von 1737 - 1809, Göttingen 2009, S. 111–114 und Nr. 00887 (S. 251)

Einzelnachweise

  1. So durchgängig im Hof- und Staatshandbuch für das Königreich Hannover
  2. Das Stammbuch befindet sich in handschriftlicher Reproduktion in der Handschriftenabteilung der SUB Göttingen, Signatur: Cod. Ms. O. Deneke 454
  3. Verzeichnis der Adelsbestätigungen im ehemaligen Königr. Westfalen. In: Der deutsche Herold 6 (1875), S. 132
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.