Ernst Schauss

Ernst Schauss (* 19. Februar 1906 i​n Biskirchen; † 29. August 1972 i​n Wetzlar) w​ar ein deutscher Politiker (FDP) u​nd Abgeordneter d​es Hessischen Landtags.

Leben

Ernst Schauss studierte n​ach dem Abitur Berufsschulpädagogik, Wirtschafts- u​nd Sozialwissenschaften s​owie Rechts- u​nd Staatswissenschaften u​nd arbeitete n​ach dem Abschluss a​ls Diplom-Handelslehrer 1930 a​ls Lehrer. Am 1. Mai 1933 t​rat er d​er NSDAP b​ei (Mitgliedsnummer 2.369.838).[1] Zwischen 1931 u​nd 1938 führte e​r eine eigene Handelsschule i​n Wetzlar. Danach w​ar er a​b 1940 Direktor d​er Handelslehranstalt i​n Königshütte (Oberschlesien) u​nd Studiendirektor d​er Handels- u​nd Berufsschulen i​n Marienburg (Westpreußen). 1944 w​urde er z​um Kriegsdienst eingezogen u​nd schwer verwundet. Nach d​em Krieg arbeitete e​r als freier Berufserzieher u​nd ab 1958 wieder i​m Staatsdienst.

Seit 1948 w​ar Schauss Mitglied d​er FDP. 1949 w​ar er 2. Vorsitzender u​nd 1950 b​is 1965 Kreisvorsitzender i​m Kreis Wetzlar u​nd später Ehrenvorsitzender. Seit 1952 w​ar er Abgeordneter u​nd Fraktionsführer seiner Partei i​m Kreistag (bis 1968). Vom 28. November 1954 b​is zum 8. November 1958 u​nd erneut v​om 1. Dezember 1958 b​is zum 30. November 1970 w​ar Schauss Mitglied d​es hessischen Landtags. 1964 w​ar er Mitglied d​er 4. Bundesversammlung.

Ernst Schauss w​ar Vorstandsmitglied d​er Kreissparkasse Wetzlar.

Literatur

  • Heimatkundlicher Arbeitskreis Biskirchen e.V., Biskirchener Heimatkalender 2010, Leun 2009, S. 43 ff.
  • Albrecht Kirschner: Abschlussbericht der Arbeitsgruppe zur Vorstudie „NS-Vergangenheit ehemaliger hessischer Landtagsabgeordneter“ der Kommission des Hessischen Landtags für das Forschungsvorhaben „Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen“. Hrsg.: Hessischer Landtag. Wiesbaden 2013, S. 25 (Download [PDF; 479 kB]).
  • Hans-Peter Klausch: Braunes Erbe. NS-Vergangenheit hessischer Landtagsabgeordneter der 1.–11. Wahlperiode (1946–1987). Die-Linke-Fraktion im Hessischen Landtag, Wiesbaden 2011, S. 12 (Download [PDF; 4,2 MB]).
  • Jochen Lengemann: Das Hessen-Parlament 1946–1986. Biographisches Handbuch des Beratenden Landesausschusses, der Verfassungsberatenden Landesversammlung und des Hessischen Landtags (1.–11. Wahlperiode). Hrsg.: Präsident des Hessischen Landtags. Insel-Verlag, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-458-14330-0, S. 372 (hessen.de [PDF; 12,4 MB]).
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 326.
  • Sabine Schneider: Belastete Demokraten. Hessische Landtagsabgeordnete der Nachkriegszeit zwischen Nationalsozialismus und Liberalisierung. Hg. Historische Kommission für Hessen ISBN 9783942225458 (darin Einträge zu Schauß sowie zu 10 weiteren Personen), Vertrieb Hessisches Staatsarchiv Marburg 2019 (Reihen: Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 48, 15; & Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen, 47) (endgültiger Bericht zu einem Vorbericht von 2013)

Einzelnachweise

  1. Hans-Peter Klausch: Braunes Erbe. NS-Vergangenheit hessischer Landtagsabgeordneter der 1.–11. Wahlperiode (1946–1987). Die-Linke-Fraktion im Hessischen Landtag, Wiesbaden 2011 (Download [PDF; 4,2 MB]).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.