Ernst Rainer Weissenbacher

Ernst Rainer Weissenbacher (* 23. Mai 1944 i​n Bad Tölz) i​st ein deutscher Gynäkologe u​nd war d​er Leiter d​er Poliklinik für Frauenheilkunde u​nd Geburtshilfe d​es Klinikums d​er Universität München, Campus Großhadern.

Leben

Nach seiner Grundschul- u​nd frühen Oberrealschulzeit i​n Bad Tölz besuchte Ernst Rainer Weissenbacher 1959–1964 d​ie Luitpold-Oberrealschule i​n München, welche e​r 1964 m​it dem Abitur abschloss. Im Anschluss d​aran erfolgte i​n den Jahren 1964–1970 e​in Medizinstudium a​n der Ludwig-Maximilians-Universität München, w​o er i​m Juni 1970 s​ein Staatsexamen m​it der Note „sehr gut“ ablegte. Im gleichen Jahr erfolgte d​ie Dissertation m​it „cum laude“. Thema d​er Arbeit war: Vergleichende Untersuchungen z​ur Dosisabhängigkeit d​er Magensekretion n​ach Stimulation m​it gastrinanalogen Oligopeptiden. Am 31. August 1971 erhielt Ernst Rainer Weissenbacher s​eine Approbation.

Seine Assistentenzeit verbrachte e​r in d​en Jahren 1970–1971 i​n der Chirurgischen Universitätsklinik München u​nd in d​er I. Medizinischen Klinik d​er Technischen Universität München rechts d​er Isar. 1971–1982 w​ar er Wissenschaftlicher Assistent d​er II. Abteilung d​er Geburtshilfe u​nd Gynäkologie d​er LMU München, später Abteilung d​er Geburtshilfe u​nd Gynäkologie d​er LMU München – Großhadern.

1977 wurde Ernst Rainer Weissenbacher zum Privatdozenten nominiert, seine Habilitation erhielt er am 15. November 1978. Thema der Habilitation war: Untersuchungen zur Besiedlung des weiblichen Urogenitaltraktes mit Myko- und Ureaplasmen. Am 1. September 1982 wurde er zum C 2 Professor auf Lebenszeit ernannt, am 11. November 1998 zum C 3 Professor auf Lebenszeit.[1]

Ernst Rainer Weissenbacher gilt als Spezialist für die Betreuung von Risikoschwangerschaften und die Behandlung von Genitalinfektionen. Er setzt sich vehement für den Kampf gegen den durch Humane Papillomviren verursachten Gebärmutterhalskrebs ein. Abgesehen von Maßnahmen zur Früherkennung (sog. HPV-Test) tritt er insbesondere auch für die Impfung mit Gardasil ein, um diese Krebsart langfristig auszurotten. Die Impfung soll nicht nur wie bislang üblich Mädchen vor dem 1. Geschlechtsverkehr verabreicht werden, sondern auch allen sexuell aktiven Frauen unabhängig vom Alter.[2][3]

Preise und Auszeichnungen

  • Heinz Spitzbart Award – Preis zur Förderung der Infektions-Immunologie in der Gynäkologie und Urologie
  • Janssen-Cilag Award – Preis zur Förderung der med. Mykologie
  • Medaille der Arbeitsgemeinschaft Infektiologie und Infektionsimmunologie der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe

Schriften (Auszug)

  • 2001 – Fluorpraktikum I, 188 Seiten, 109 Abbildungen, Verlag: medifact-publishing GmbH
  • 2001 – Fluorpraktikum II, 48 Seiten, Verlag: medifact-publishing GmbH
  • 2005 – Neue Interdisziplinäre Therapiemöglichkeiten bei Erkrankungen des äußeren weiblichen Genitale, Verlag: medifact-publishing GmbH
  • 2006 – Später Kinderwunsch, Chancen und Risiken, 219 Seiten, Zuckerschwerdt Verlag

Vorsitzender und Beirat (Auswahl)

  • Präsident des Kuratoriums Frau und gesunde Lebensführung (FUGL)
  • Mitglied des Präsidiums der DEA (Deutsche Eliteakademie)
  • 1988–2007 Mitglied des Vorstandes der Arbeitsgemeinschaft über Infektionen und Infektionsimmunologie in der Gynäkologie u. Geburtshilfe (AGII) der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG)
  • Korrespondierendes Mitglied des KV-Ausschusses „Medizinische Mikrobiologie“

Literatur

Einzelnachweise

  1. webinfo.campus.lmu.de Ernst Rainer Weissenbacher
  2. onkologisches-forum.de, Impfstoff in der Krebstherapie zugelassen - Gebärmutterhalskrebs kann verhindert werden (Memento vom 6. September 2012 im Webarchiv archive.today)
  3. sciencev1.orf.at Vorsorgeuntersuchung mit dem sog. HPV-Test
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