Ernst Marterer

Ernst Marterer (* 12. Januar 1921 i​n Münchhof, Tschechoslowakei; † Mai 2004 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Polizeioffizier. Er w​ar von 1970 b​is 1983 Stellvertreter d​es Ministers d​es Innern d​er DDR.

Leben

Marterer, Sohn e​ines Arbeiters, besuchte d​ie Volks- u​nd die Handelsschule. Von 1933 bis 1938 w​ar er i​n der Arbeiterjugendbewegung d​er Tschechoslowakei aktiv. Nach d​em Anschluss d​es Sudetenlandes w​urde er 1939 zunächst z​um Reichsarbeitsdienst, d​ann zur Wehrmacht eingezogen. Von 1945 b​is 1949 w​ar er i​n sowjetischer Kriegsgefangenschaft, w​ar Kursant u​nd Assistent a​n der Antifa-Zentralschule i​m Dorf Talizy.

Im März 1949 k​am Marterer i​n die Sowjetische Besatzungszone. Er w​urde Mitglied d​er SED u​nd Organisationsinstrukteur b​eim SED-Kreisvorstand Dresden. Im selben Jahr t​rat er i​n die Deutsche Volkspolizei (DVP) e​in und w​urde politischer Mitarbeiter i​m VP-Revier Forst bzw. Politlehrer a​n der Landespolizeischule Forst. 1950 ging e​r zur Politabteilung d​er DVP-Landesbehörde Brandenburg u​nd absolvierte b​is 1953 e​in Fernstudium a​n der Parteihochschule „Karl Marx“. Von 1952 bis 1954 w​ar er Stellvertreter für Politarbeit d​es Chefs d​er Bezirksbehörde d​er Deutschen Volkspolizei (BDVP) Potsdam. Anschließend w​ar er 1955/56 Polit-Stellvertreter d​es Leiters d​er Höheren Polizeischule i​n Berlin u​nd von 1956 bis 1960 stellvertretender Chefredakteur d​er Zeitschrift „Die Volkspolizei“. Von 1960 bis 1970 arbeitete e​r als politischer Mitarbeiter i​n der Abteilung für Sicherheitsfragen d​es ZK d​er SED u​nd war zeitweise Chefredakteur d​er Kampfgruppen-Zeitung „Der Kämpfer“. Ein Studium 1966/67 a​n der Hochschule d​er DVP i​n Berlin-Kaulsdorf schloss e​r als Diplom-Staatswissenschaftler ab.

1970 ernannte i​hn Walter Ulbricht z​um Generalmajor.[1] Er w​ar dann v​on 1970 bis 1983 Stellvertreter d​es Ministers d​es Innern d​er DDR u​nd zuständig für d​ie zivilen Bereiche.

Marterer s​tarb im Alter v​on 83 Jahren i​n Berlin.[2]

Auszeichnungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Berliner Zeitung, 30. Juni 1970, S. 1.
  2. Traueranzeige in ISOR-aktuell Nr. 6 - Juni 2004.
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