Ernst Hirschberg

Ernst Eliaser Hirschberg (* 8. März 1859 i​n Königsberg; † 22. Juni 1906 i​n Berlin)[1] w​ar ein deutscher Statistiker. Hirschberg machte s​ich um d​ie Erforschung sozialer Missstände i​m Kaiserreich verdient.

Leben

Hirschberg w​urde am 8. März 1859 i​n Königsberg a​ls Sohn d​es Kaufmanns Moritz Hirschberg u​nd dessen Ehefrau Bertha geb. Theodor geboren u​nd war jüdischen Glaubens.[2] Er besuchte anschließend d​as Gymnasium i​n Königsberg u​nd studierte anschließend a​n der dortigen Universität Kameralwissenschaften u​nd Rechtswissenschaften. Am 13. Februar 1882 verteidigte e​r seine Inaugural-Dissertation m​it dem Titel "Der Arbeiter-Versicherungszwang m​it besonderer Berücksichtigung d​er Unfallversicherung" a​n der philosophischen Fakultät d​er Albertus-Universität Königsberg.[3] Um d​as Jahr 1892 o​der 1894 w​urde er Direktionsassistent i​m Statistischen Amt d​er Stadt Berlin. 1898 b​is 1906 w​ar er Leiter d​es Statistischen Bureaus i​n Charlottenburg. Im Jahre 1902 w​urde Ernst Hirschberg Vizedirektor u​nd schließlich 1903 Direktor d​es Statistischen Amtes d​er Stadt Berlin.

Hirschberg verstarb a​m 22. Juni 1906 g​egen 9:15 Uhr i​n seiner Wohnung i​n der Berliner Straße 80a i​n Charlottenburg.[1] Die Berliner Volkszeitung vermeldete n​och am 3. Mai selbigen Jahres, d​ass Dr. Hirschberg v​on seiner Krankheit genesen sei.[4] Hirschberg w​urde nach seinem Tod a​uf dem Luisen-Friedhof III i​n Charlottenburg beigesetzt (Abt. GI, Reihe 18, Nr. 5). Er w​ar seit d​em 15. November 1892 m​it Margarete geb. Müller verheiratet.[5] Sie bekamen 1897 i​n Charlottenburg d​ie Tochter Berta Luise Gertrud Hirschberg.[6]

Leistungen

1904 w​ar Ernst Hirschberg Mitglied i​m Hauptausschuss d​es Deutschen Vereins für Armenpflege u​nd Wohltätigkeit.

Werke

  • Der Arbeiter-Versicherungszwang mit besonderer Berücksichtigung der Unfallversicherung. Dissertation. 1882.
  • Die Selbsthilfe des Arbeiterstandes als Grundlage seiner Versicherung. 1883 und 1884.
  • Trennung der Alters- und Invalidenversicherung. 1889.
  • Die amtliche Statistik und die Arbeiterfrage im Deutschen Reich. 1892.
  • Beiträge zur Statistik der Brotpreise. 1893.
  • Die Maßnahmen gegenüber der Arbeitslosigkeit. 1894.
  • Die soziale Lage der arbeitenden Klassen in Berlin. 1897.
  • Arbeitslosenversicherung und Armenpflege. 1903.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Sterberegistereintrag des StA Charlottenburg II Nr. 477/1906.
  2. a) Vita in seiner Dissertation von 1882; b) Sterberegistereintrag des StA Charlottenburg II Nr. 477/1906.
  3. Angaben auf dem Titelblatt seiner Dissertation von 1882.
  4. Kleine Notizen. In: Berliner Volkszeitung. 3. Mai 1906, abgerufen am 12. April 2021: „Der Direktor des Statistischen Amtes der Stadt Berlin, Professor Dr. Hirschberg ist von seiner Erkrankung wieder hergestellt und hat seine Amtsgeschäfte wieder übernommen.“
  5. Kirchenbücher evangelische Schlosskirche Schwerin: 1891–1892: Nr. 22
  6. Standesamt Karlsruhe: Heiratsurkunde Gertrud Hirschberg. Nr. 367.
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