Ernst Grenzebach

Ernst Grenzebach (14. Februar 1871 i​n Berlin29. Mai 1936 ebendort) w​ar ein deutscher Konzertsänger d​es Stimmfaches Bariton u​nd Gesangspädagoge. Er unterrichtete u​nter anderen z​wei der berühmtesten Heldentenöre d​es deutschen Faches: Max Lorenz u​nd Lauritz Melchior.[1]

Leben und Werk

Ernst Grenzebach war der Sohn eines Berliner Kaufmanns. Nach dem Besuch des Realgymnasiums studierte er in den Jahren 1900 bis 1904 am Stern’schen Konservatorium Musik und Opern- und Konzertgesang, unter anderem bei dem Bariton Alexander Heinemann. Grenzebach war bis etwa 1920 auch als Konzertsänger tätig, widmete sich jedoch unmittelbar nach seiner eigenen Ausbildung vorrangig dem Unterrichten: von 1904 bis 1914 war er Hauptlehrer für Opern- und Konzertgesang am Klindworth-Scharwenka-Konservatorium, das über Jahrzehnte den Ruf einer international renommierten Ausbildungsstätte genoss. Sein eigenes Gesangsstudio befand sich ab 1912 in der Nassauischen Straße in Berlin-Wilmersdorf[2]. Er gründete den Grenzebach'schen Frauenchor, der sich aus seinen Schülerinnen zusammensetzte. Er galt als der Gesangspädagoge von Berlin und war von 1930 bis 1934 als Professor an der Staatlichen Hochschule für Musik verpflichtet[3].

Else Prausnitz (1885–1976) w​ar viele Jahre l​ang die Klavierbegleiterin während seiner Unterrichtsstunden.[4]

Der spätere Schallplattenproduzent, Manager u​nd Komponist Herbert Grenzebach (1897–1992) w​ar sein Neffe, dessen musikalische Ausbildung v​on Ernst Grenzebach gefördert wurde[5].

Ernst Grenzebach, Werbeanzeige, 1913

Würdigung

Er war einer der größten Gesanglehrer seiner Generation; eine Fülle später berühmt gewordener Sängerinnen und Sänger gingen aus seiner Schule hervor. Karl-Josef Kutsch, Leo Riemens: Großes Sängerlexikon, München 2003

Schüler (Auswahl)

Zu seinen Schülern zählten damals bereits berühmte Sänger u​nd eine Reihe junger Talente:

 

Literatur

Einzelnachweise

  1. Radio Belcanto: Max Lorenz, abgerufen am 5. Juli 2019
  2. Berliner Adressbücher
  3. Signale für die musikalische Welt, Heft 49 / 1930 (Berufung) und Heft 26 / 1934 (Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen)
  4. Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit: Else Prausnitz, abgerufen am 28. Oktober 2020
  5. Recording Pioneers: Herbert GRENZEBACH, abgerufen am 28. Oktober 2020 und Hansfried Sieben: Herbert Grenzebach: ein Leben für die Telefunken-Schallplatte. Düsseldorf 1991
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