Ernst-Rüdiger Kiesow

Ernst-Rüdiger Kiesow (* 9. Januar 1926 i​n Schönhagen; † 16. Juni 2003 i​n Rostock) w​ar ein evangelischer Theologe.

Biographie

Nach e​inem Studium d​er Theologie i​n Greifswald u​nd Berlin w​urde er Assistent b​ei Otto Haendler i​n Berlin. Seine Dissertation erfolgte 1955, 1962 w​urde er m​it einer Arbeit z​u Carl Gustav Jung habilitiert.

Er w​ar Gemeindepfarrer i​n Berlin-Pankow. Am 1. September 1965 w​urde er a​ls Professor für Praktische Theologie a​n die Universität Rostock berufen. 1968 b​is 1970 w​ar er Dekan d​er Theologischen Fakultät. Im Senat d​er Universität verweigerte e​r seine Unterschrift u​nter eine Erklärung, d​ie die Invasion d​es Warschauer Paktes i​n Prag 1968 begrüßte.

Kiesow gehörte d​er Landessynode d​er Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs u​nd 15 Jahre d​er Synode d​es Bundes d​er Evangelischen Kirchen i​n der DDR an.

1983 w​urde Kiesow z​um Ehrendoktor d​er Universität Helsinki u​nd 1994 z​um Ehrensenator d​er Universität Rostock ernannt.

Literatur

  • Franz-Heinrich Beyer, Helmut Fritzsche, Jens Langer (Hrsg.): Widerstehen und Widersprechen. Theologische Existenz heute. Festschrift für Ernst-Rüdiger Kiesow zum 65. Geburtstag; Rostock: Universität Rostock, Theologische Fakultät, 1991.
  • Franz-Heinrich Beyer: Ernst-Rüdiger Kiesow. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 25, Bautz, Nordhausen 2005, ISBN 3-88309-332-7, Sp. 691–696.
  • Hermann Michael Niemann: Ein Mann mit Eigenschaften – Erinnerungen an Ernst-Rüdiger Kiesow. In: Heinrich Holze (Hrsg.): Die Theologische Fakultät Rostock unter zwei Diktaturen, Studien zur Geschichte 1933–1989. Festschrift für Gert Haendler zum 80. Geburtstag. Rostocker Theologische Studien 13; Lit, Berlin, Hamburg, Münster 2004, ISBN 3-8258-6887-7, S. 355–360.
  • Friedemann Stengel: Die Theologischen Fakultäten in der DDR als Problem der Kirchen- und Hochschulpolitik des SED-Staates bis zu ihrer Umwandlung in Sektionen 1970/71. Arbeiten zur Kirchen- und Theologiegeschichte, 3; Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 1998, ISBN 3-374-01708-8; S. 427–430.
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