Ernst-August Roloff (Historiker, 1926)
Ernst-August Roloff (* 28. Mai 1926 in Braunschweig; † 1. November 2017 ebenda) war ein deutscher Lehrer, Historiker und Politikwissenschaftler.[1]
Ernst-August Roloff war der Sohn des Braunschweigischen Landespolitikers und Hochschullehrers Ernst August Roloff. Nach dem Besuch des Wilhelm-Gymnasiums von 1937 bis 1944 studierte Roloff von 1947 bis 1952 an der Technischen Universität Braunschweig und der Georg-August-Universität Göttingen Psychologie (Diplom-Prüfung 1952), Geschichte, Germanistik (Promotion 1951, Staatsexamen für das Höhere Lehramt 1952). Anschließend war er von 1952 bis 1968 als Lehrer und Schulpsychologe am Braunschweiger Gymnasium Raabeschule tätig. 1967 erhielt er einen Lehrauftrag an der Universität Göttingen, 1968 die Venia legendi für Politikwissenschaft, 1971 wurde er zum Wissenschaftlichen Rat und Professor ernannt. Von 1975 bis zu seiner Emeritierung 1992 war Roloff ordentlicher Professor für Didaktik der Sozialwissenschaften an der Universität Göttingen. Danach wohnte er wieder in Braunschweig und arbeitete erneut zu Themen der Neueren Geschichte Braunschweigs.[2]
Roloff war ein profunder Kenner der Braunschweigischen Landesgeschichte,[3] insbesondere der Spätzeit der Weimarer Republik bis zum Aufstieg der Nationalsozialisten im Freistaat Braunschweig. Im Laufe von 50 Jahren hat er mehrere Werke zum Thema veröffentlicht oder war als Herausgeber an ihnen beteiligt.
Schriften
- Kaiser Barbarossa / Heinrich der Löwe. W. Fischer Verlag, Göttingen o. J. in der Reihe Fischer’s Jugendbücher.
- Kaiser Barbarossa. W. Fischer Verlag, Göttingen o. J. in der Reihe Deutsche Heldengestalten.
- Politische Bildung zwischen Ideologie und Wissenschaft. Beilage zur Wochenzeitung DAS PARLAMENT B 41/ 1971.
- Erziehung zur Politik. Göttingen (Band 1 Sozialwissenschaftliche Grundlagen. 1972; Band 2 Didaktische Beispielanalysen für die Sekundarstufe I. 1974; Band 3 Didaktische Beispielanalysen für die Sekundarstufe II und Erwachsenenbildung. 1979)
- Exkommunisten. Abtrünnige des Weltkommunismus. Ihr Leben und ihr Bruch mit der Partei in Selbstdarstellungen. Mainz 1969 (Habilitationsschrift).
- Was ist und wie studiert man Politikwissenschaft?. Mainz 1969.
- Psychologie der Politik. Eine Einführung. Stuttgart 1976.
- 100 Jahre Bürgertum in Braunschweig. Band 1: Von der Jasperallee zur Kaiser-Wilhelm-Straße. Verlag Hans Oeding, Braunschweig 1985, ISBN 3-87597-009-3 DNB 870743678.
- 100 Jahre Bürgertum in Braunschweig. Band 2: Tradition und Wandel. Lebensgeschichten aus einem bürgerlichen Wohnquartier. Verlag Hans Oeding, Braunschweig 1987, ISBN 3-87597-010-1.
- Bürgertum und Nationalsozialismus 1930–1933. Braunschweigs Weg ins Dritte Reich. Hannover 1961, 2. Auflage, Magni-Buchladen, Braunschweig 1980, ISBN 3-922571-04-2.
- Braunschweig und der Staat von Weimar. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft 1918–1933. In: Braunschweiger Werkstücke. Veröffentlichungen aus Archiv, Bibliothek und Museum der Stadt, Band 31, Waisenhaus-Druckerei, Braunschweig 1964.
- Erinnern – Trauern – Verdrängen? In: Stadtarchiv und Öffentliche Bücherei Braunschweig. Kleine Schriften. Nr. 33, Braunschweig 1998.
- „Kristallnacht“ und Antisemitismus im Braunschweiger Land. Drei Vorträge im November 1988 von Ernst-August Roloff, Bernhild Vögel, Dietrich Kuessner, herausgegeben vom Freundeskreis der Braunschweiger Kirchen- und Sozialgeschichte, Braunschweig 1988.
- Der Löwe unterm Hakenkreuz. Herausgeber zusammen mit Reinhard Bein, MatrixMedia Verlag, Göttingen 2010, ISBN 978-3-932313-36-3.
- Schule in der Demokratie, Demokratie in der Schule? (Herausgeber) Metzler, Stuttgart 1979.
Weblinks
Einzelnachweise
- Personalien: Leonid Breschnew, Ernst-August Roloff, Veit Relin, Gerda Fasser, Theresie Schrafl, Hans Apel, Nguyen Ngoc Laan. Der Spiegel 17/1976, 19. April 1976, S. 210, abgerufen am 4. November 2017.
- Autoren: Roloff, Ernst-August. Matrix-Verlag, abgerufen am 4. November 2017.
- Vorträge und Lesungen: Remter 05: Die Geschichte des Wilhelm-Gymnasiums in der NS-Zeit. Website der Stadt Braunschweig, abgerufen am 4. November 2017.