Erlenbach (Michelsbach)
Der Erlenbach ist ein 34,2 km langer Bach in Rheinland-Pfalz und ein linker Zufluss des Michelsbachs. Er fließt auf seiner gesamten Länge durch die Südpfalz und dabei meist parallel zur Bundesstraße 427.
Erlenbach | ||
Verlauf des Erlenbachs (Mitte) | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 237542 | |
Lage | Deutschland | |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Michelsbach → Rhein → Nordsee | |
Quelle | in Birkenhördt 49° 6′ 56″ N, 7° 55′ 56″ O | |
Quellhöhe | 245 m ü. NHN[1] | |
Mündung | in Leimersheim von links in den Michelsbach 49° 7′ 36″ N, 8° 20′ 35″ O | |
Mündungshöhe | 97 m ü. NHN[1] | |
Höhenunterschied | 148 m | |
Sohlgefälle | 4,3 ‰ | |
Länge | 34,2 km[2] | |
Einzugsgebiet | 109,127 km²[2] | |
Abfluss am Pegel Rheinzabern[3] AEo: 96,8 km² Lage: 5,6 km oberhalb der Mündung |
NNQ (23.07.1964) MNQ 1961/2009 MQ 1961/2009 Mq 1961/2009 MHQ 1961/2009 HHQ (24.05.1978) |
40 l/s 206 l/s 660 l/s 6,8 l/(s km²) 4,46 m³/s 12,6 m³/s |
Linke Nebenflüsse | Anbach, Horbach, Waidlachgraben, Grüner Graben, Feldlachgraben | |
Rechte Nebenflüsse | Böllenborn (auch Steinbach) | |
Kleinstädte | Bad Bergzabern, Kandel | |
Gemeinden | Birkenhördt, Kapellen-Drusweiler, Oberhausen, Barbelroth, Winden, Erlenbach, Hatzenbühl, Rheinzabern, Neupotz, Leimersheim | |
Mündung des Erlenbachs (von links) in den nach hinten fließenden Michelsbach |
Verlauf
- Aufbau über der Quelle
Der Erlenbach entspringt im südpfälzischen Wasgau, dem südlichen Teil des Pfälzerwalds, auf einer Höhe von 245 m[1] in der Gemeinde Birkenhördt nahe der katholischen Pfarrkirche St. Gallus. Die Quelle liegt auf Privatgrund und ist mit einem Brunnenaufbau versehen; das Quellwasser wird unterirdisch abgeleitet. Unterhalb des Ortes fließt der nun offene Bach in einem abfallenden Tal nach Südosten. Dabei passiert er zwei ehemalige Mühlen, die Gehlmühle und die Augspurger Mühle. Vor Bad Bergzabern verlässt er am Ostrand des Pfälzerwalds den Mittelgebirgsraum.
Am Stadteingang von Bad Bergzabern ist der Bach vor dem Kurbereich zum Schwanenweiher aufgestaut, der auch einfach Stauweiher genannt wird. Das aus diesem ablaufende Wasser verschwindet zurzeit noch verrohrt im Untergrund. 2020 haben die Bauarbeiten zur Offenlegung des Bachs auf einer Länge von etwa 800 m vom Stauweiher durch den Kurpark bis in die Nähe der Therme begonnen. Dadurch sollen der Hochwasserschutz verbessert und weitere Erlebnismöglickeiten im Park geschaffen werden.[4]
Am östlichen Ende des Kurparks gibt es in Höhe der Südpfalz-Therme eine unterirdische Überlaufverzweigung. Der bei Normalangebot alles Wasser führende linke Teilabschnitt heißt ab hier Woodbach und ist der früher offene Mühlgraben der Stadtmühle, in der er ein eisernes Mühlrad antreibt. Kurz bevor der Woodbach die Mühle an der alten Stadtmauer erreicht, tritt er für wenige Meter an die Oberfläche, während er früher auch unterhalb der Mühle die Stadt offen durchfloss, und zwar entlang der Bachgasse, der heutigen Königsstraße. Nach der Verrohrung ist er nur noch in der Nähe des Gasthofs „Zum Engel“ offen einsehbar. Am Ostrand der Stadt tritt der Woodbach wieder zutage und vereinigt sich mit dem eigentlichen Erlenbach, dessen Abflussrinne im Stadtgebiet rechts parallel im Untergrund unter der Weinstraße verläuft, aber nur bei Wasserüberangebot ab der Überlaufverzweigung Wasser führt.[5]
- Der Erlenbach vor Bad Bergzabern
- Der Einlauf in den Schwanenweiher
- Vor der Stadtmühle in Bad Bergzabern
- Am Gasthof „Zum Engel“
- In Kapellen-Drusweiler
- In Leimersheim
Nun durchquert der Erlenbach mit geringem Gefälle die Oberrheinische Tiefebene in Richtung Rhein. Dabei passiert er Kapellen-Drusweiler, Oberhausen und Barbelroth. Dann nimmt er vor Winden als linken Nebenfluss den von Gleiszellen-Gleishorbach kommenden Horbach auf und verzweigt sich in mehrere parallele Fließe, wie Bruchgraben, Bauerngraben und Flutgraben. Später folgen als linke Nebenflüsse Waidlachgraben, Grüner Graben und Feldlachgraben. Danach bildet der Erlenbach die Grenze zwischen Kandel und Erlenbach bzw. Hatzenbühl. Nachdem er Rheinzabern und Neupotz passiert hat, mündet er in Leimersheim in den von rechts kommenden Michelsbach.
Die unterste Mühle am Erlenbach steht in Leimersheim. Zwischen Neupotz und Leimersheim verläuft der Erlenbach in Hoch- oder Hanglage, um den Mühlenbetrieb zu ermöglichen. Da die Abflusskapazität des Erlenbachs an der Mühle begrenzt ist, wird Hochwasser über mehrere Querverbindungen bei Neupotz, beispielsweise über den Wattbach, zum Otterbach abgeschlagen.[6]
Der Michelsbach, nordwestlicher Abfluss des durch den Otterbach gespeisten Sees Fischmal, wird von mehreren aufeinander folgenden Altrheinschlingen gebildet und mündet nach etwa 12 km parallelem Lauf bei Sondernheim von links in den Rhein, wobei die Höhe der Mündung 96 m beträgt.[7]
Der Erlenbach bildet zusammen mit dem Otterbach und dem Klingbach über den Michelsbach ein zusammenhängendes Einzugsgebiet.
Wanderwege
Von Birkenhördt bis kurz vor Bad Bergzabern orientiert sich der Fernwanderweg Pirmasens–Belfort am Verlauf des Erlenbachs.
Weblinks
Einzelnachweise
- Lage und Höhe der Erlenbachquelle auf: Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (Hinweise), abgerufen am 27. Februar 2021.
- GeoExplorer der Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz (Hinweise)
- Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Rheingebiet, Teil I 2009 Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg, S. 95, abgerufen am 07. März 2021 (PDF, deutsch).
- Erlenbach im Bergzaberner Kurpark wird freigelegt – Förderung durch das Land. In: Wochenblatt. 23. Juni 2020, abgerufen am 27. Februar 2021.
- Mündliche Auskunft der Verbandsgemeindeverwaltung Bad Bergzabern.
- Björnsen Beratende Ingenieure (Bearb.): Planfeststellungsantrag Reserveraum für Extremhochwasser Hördter Rheinaue. Vorgezogene Maßnahmen: Neubau des Schöpfwerks Leimersheim/Maßnahmen zur Anpassung der Binnenentwässerung südlich des Reserveraums. Heft 2 Fachbeitrag Technische Planung. März 2018, S. 37, 58 der PDF (PDF, 6,9 MB).
- Landschaftsinformationssystem der Naturschutzverwaltung: Kartendienst Mündungshöhe, abgerufen am 11. März 2014.