Erlöserkirche (Münster)

Die Erlöserkirche () ist die Kirche der evangelischen Erlöserkirchengemeinde in Münster.

Erlöserkirche vom Servatiiplatz aus gesehen
Seitenansicht

Geschichte

Das Kirchengebäude wurde in den Jahren 1949–1950 nach einem Entwurf des Architekten Otto Bartning als Notkirche erbaut. Bartning war nach dem Zweiten Weltkrieg Leiter der Bauabteilung des Evangelischen Hilfswerkes in Neckarsteinach. Unter seiner Leitung entstanden zwei Serienkirchenprogramme und drei Typenentwürfe als Vorlagen für zahlreiche sog. Bartning-Notkirchen in Deutschland. Die Typenvorlage wird auch in der Gestaltung der Erlöserkirche in Münster sichtbar.[1]

Die Erlöserkirche steht auf den Fundamenten der neoromanischen Vorgängerkirche, die in den Jahren 1898–1900 nach Plänen des Architekten Karl Siebold aus Bethel bei Bielefeld erbaut worden war und im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Von der Vorgängerkirche stammt nur ein ca. 15 m hoher „Stumpf“ des Glockenturms, der der Kirche seitlich vorgelagert ist. Er beherbergt drei recht große Gussstahlglocken, die auf das Te-Deum-Motiv h°-d′-e′ gestimmt sind.

Die Kirche ist inzwischen denkmalgeschützt. Es handelt sich um einen schlichten, einschiffigen Backsteinbau mit angedeuteten Seitenschiffen – für Notkirchen eher unüblich –, die dem Kircheninneren einen basilikalen Charakter verleihen.[2]

Ausstattung

Das Kircheninnere ist recht schlicht und weitgehend schmucklos gehalten. Es dominieren der terracotta-farbene Fußboden und die schlichte Holzdeckenkonstruktion.

Orgel

Eine Besonderheit ist die große Orgel, die in den Jahren 1998–1999 von der Manufacture d’orgues de Bruxelles s. a. Patrick Collon erbaut worden ist, auf Betreiben des damaligen Kirchenmusikdirektors Winfried Berger. Das „europäisch zugeschnittene“ Schleifladen-Instrument enthält französische, süddeutsche, mitteldeutsche, italienische und spanische Register. Es hat insgesamt 38 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Trakturen sind mechanisch.[3]

I. Manual C–g3
Nebenwerk
01.Offenflöte8′
02.Traversflöte [A 1]8′
03.Principal4′
04.Nasat223
05.Flageolet2′
06.Terz135
07.Mixtur III
08.Cromorne8′

Echowerk
09.Salicional8′00
10.Unda maris (ab fis0)8′
11.Quintade [A 2]8′
12.Fugara4′
13.Hautbois (ab cis1)8′
14.Voix Humaine 08′
II Hauptwerk C–g3
15.Prinzipal [A 3]16′
16.Bordun16′
17.Principal08′
18.Voce umana (ab d1)08′
19.Copel08′
20.Octave04′
21.Flöte04′
22.Quinte0223
23.Octave02′
24.Terz0135
25.Quinte0113
26.Mixtur IV–V
27.Cornet V (ab cis1)08′
28.Trompette08′
29.Bajoncillo04′
30.Clarin08′
Pedal C–f1
31.Bordunbass32′
32.Contrabass16′
33.Subbass16′
34.Flötenbass08′
35.Violonbass08′
36.Oktavbass04′
37.Posaunenbass 016′
38.Trompetenbass08′
39.Clarinbass04′
  • Koppeln: Manualschiebekoppel I/II, Kurze Oktavkoppel (I), I/P, II/P
  • Nebenregister: Tremulant, Nachtigall, Kuckuck, Donner
  • Anmerkungen:
  1. C-f0 aus Offenflöte (Nr. 1)
  2. C-H aus Salicional (Nr. 9)
  3. C-f0 aus Bordun (Nr. 16)

Einzelnachweise

  1. vgl. dazu die Webseite der Kirchengemeinde
  2. Erlöserkirche (Münster). In: archINFORM.
  3. Informationen zur Orgel (PDF-Datei; 166 kB)

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