Erich II. (Schleswig)
Erich II. (* um 1288; † 12. März 1325) war von 1312 bis 1325 Herzog von Schleswig oder auch Sønderjylland. Er war einziger ehelicher und somit erbberechtigter Sohn des Herzogs Waldemar IV. Erichssohn von Schleswig. Seine Grabstätte befindet sich in der Domkirche der Stadt Schleswig.
Leben und Wirken
Erich war der erste Herzog aus der Abelslinie, zu der die 1232–1375 in Schleswig herrschenden Herzöge gehörten, der ohne vorher Kämpfe mit dem dänischen König austragen zu müssen, von König Erik VI. Eriksson Anfang Juli 1312 vor Warnemünde erblich mit Schleswig belehnt wurde. Dies erfolgte im Fürstentum Rostock, das 1301–1323 ein Lehen der dänischen Krone war. Erich II. versuchte ebenfalls seine Belehnung mit der Insel Langeland zu erreichen, mit der sein Onkel Erich Erichssohn Langbein (* 1272; † 1310), der ohne Kinder zu hinterlassen starb, 1295 belehnt worden war. König Erik VI. Menved hatte mit Bauernunruhen und Adelsaufständen in unterschiedlichen Teilen des Königreichs Dänemark zu kämpfen; daher schloss er am 9. August 1313 einen Vergleich mit Herzog Erich, der dadurch in den Besitz des Kronguts in Schleswig kam.
Dennoch gab es auch weiterhin fast jedes Jahr erneute Unstimmigkeiten und Schlichtungen zwischen den beiden. Herzog Erich nahm 1318 Langeland von der Witwe Erich Langbeins, Sophia Burghardstochter von Querfurt-Rosenburg († 1325), Tochter von Burchard VIII., Burggraf von Magdeburg und seiner ersten Gattin Judith von Sachsen, der Witwe König Eriks IV. Plovpenning von Dänemark.[1] Nach dem Tod von König Erik VI. im November 1319 kam es zu einem kurzen Thronfolgestreit zwischen Erich II. und dem königlichen Bruder Christoffer, der Anfang 1320 zum König gewählt wurde. Herzog Erich erreichte jetzt seine Belehnung mit Langeland, hierdurch hatte er seine Herrschaft im Herzogtum Schleswig gut abgesichert.
Familie
Erich II. heiratete 1313 Adelheid, eine Tochter von Heinrich I. von Holstein-Rendsburg († Januar 1350). Ihre Kinder waren Waldemar, der beim Tod des Vaters minderjährig war, und Helvig, die 1340 mit König Waldemar IV. Christofferssohn Atterdag verheiratet wurde.
Siehe auch
Literatur
- Dansk biografisk leksikon, Band 6, Kopenhagen 1935
- Diplomatarium Danicum II, 6, Nr. 437 (Warnemünde 1312), Kopenhagen 1948
- Diplomatarium Danicum II, 7, Nr. 81 (Horsens 1313), Kopenhagen 1956
- Otto Brandt: Geschichte Schleswig-Holsteins. Kiel 1989.
- Lars N. Henningsen, Hans Schultz Hansen: Sønderjylland und Slesvig. In: Sønderjyllands årbøger, 1997, Hadersleben o. J.
- H.V. Gregersen: Slesvig og Holsten indtil 1830. Kopenhagen 1981
Einzelnachweise
- Helmut Lötzke: Die Burggrafen von Magdeburg aus dem Querfurter Hause 2. Auflage. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2005, ISBN 978-3-936030-22-8, S. 128–132 (Reprint der neu gesetzten Ausgabe, 1. Auflage 1950).
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Waldemar IV. | Herzog von Schleswig 1312–1325 | Waldemar V. |