Erich Auer (Schauspieler)
Erich Auer (* 14. April 1923 in Wien; † 17. Dezember 2004 ebenda) war ein österreichischer Schauspieler.
Leben
Erich Auer, der aus einer Tiroler Schauspielerfamilie stammt, besuchte die Lehrerbildungsanstalt. 1941 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und geriet 1945 in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Entlassung schloss er eine Schauspielausbildung am Konservatorium der Stadt Wien ab und lernte dort die Schauspielerin Martha Wallner kennen, die er später heiratete.
Am Linzer Landestheater fand er 1946 sein erstes Engagement, schon 1948 kehrte er aber wieder nach Wien zurück und war bis 1950 am Volkstheater. 1951 wurde er ins Ensemble des Burgtheaters aufgenommen. Hier trat er in mehr als 150 Rollen auf – u. a. als Antonio in William Shakespeares Der Kaufmann von Venedig, als Valentin in Raimunds Der Verschwender oder als Merenberg in Grillparzers König Ottokars Glück und Ende. 1963 wurde er Kammerschauspieler und 1986 Ehrenmitglied des Burgtheaters und 1989 pensioniert. In den Jahren 1959 bis 1961 war er künstlerischer Betriebsrat, sowie ab 1973 Direktionsmitglied am Burgtheater.
Als Theaterschauspieler trat er in 150 verschiedenen Rollen auf. Über Wien hinaus bekannt wurde Auer durch seine Rollen in den deutschsprachigen Heimatfilmen der Nachkriegszeit, aber auch als Schauspiellehrer war er später sehr gefragt. Seine letzte Rolle war die des Oberst „Pickering“ in My Fair Lady, Wiener Volksoper (Saison 2003/2004). Im Fernsehen war er u. a. in den Mehrteilern Die Alpensaga und Wie eine Träne im Ozean zu sehen.
Sein ehrenhalber gewidmetes Grab befindet sich auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 40, Nummer 86).
Filmografie
- 1949: Duell mit dem Tod
- 1949: Liebesprobe
- 1950: Das vierte Gebot
- 1950: Kind der Donau
- 1951: Frühling auf dem Eis
- 1951: Der fidele Bauer
- 1952: Der Herrgottschnitzer von Ammergau
- 1953: Ehestreik
- 1953: Der Klosterjäger
- 1954: Der erste Kuß
- 1954: Das Licht der Liebe
- 1954: An jedem Finger zehn
- 1955: Die Försterbuben
- 1955: Das Mädchen vom Pfarrhof
- 1956: Die Magd von Heiligenblut
- 1956: Beichtgeheimnis
- 1956: Wilhelm Tell
- 1956: Das Hirtenlied vom Kaisertal
- 1957: Der Pfarrer von St. Michael
- 1957: Der König der Bernina
- 1960: Das weite Land
- 1961: Der Bauer als Millionär
- 1964: Heinrich VI.
- 1965: Radetzkymarsch
- 1965: 3. November 1918
- 1970: Der Querulant (nach Hermann Bahr)
- 1970: Wie eine Träne im Ozean (Mehrteiler)
- 1970: Fall Regine Krause
- 1971: Kaiser Karls letzte Schlacht
- 1972: Sie nannten ihn Krambambuli
- 1972: Briefe von gestern
- 1972: Sultan zu verkaufen
- 1973: Die merkwürdige Lebensgeschichte
des Friedrich Freiherrn von der Trenck (Serie) - 1976: Kabale und Liebe
- 1978: Die Bräute des Kurt Roidl
- 1979: Revolution in Frankfurt
- 1980: Ringstraßenpalais (Fernsehserie)
- 1982: Tatort – Mordkommando (Fernsehreihe)
- 1984: Weltuntergang
- 1992: Bartolomé de Las Casas
- 1997: Die Bernauerin
Ehrungen
- Professorentitel
- Verdienstkreuz der Republik Österreich
- Goldene Verdienstmedaille des Bundeslandes Wien
- Großes Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich
- Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (1975)
- Raimundring (2000)
Literatur
- Elisabeth Lebensaft: Auer, Erich. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950. 2. überarbeitete Auflage (nur online).
- Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 27.
- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Erster Band A – C. Erik Aaes – Jack Carson, Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 183 f.
Weblinks
- Erich Auer in der Internet Movie Database (englisch)
- Eintrag zu Erich Auer (Schauspieler) im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)