Erica Matile
Erica Matile (eigentlich: Erika Jean-petit Matile; * 8. Januar 1957 in Zürich) ist eine Schweizer Modedesignerin, Stylistin und Buchautorin. Sie lebt und arbeitet in Zürich.
Leben und Wirken
Erica Matile wuchs in Wetzikon (ZH) auf. Nach einer Lehre als Modeberaterin holt sie 1978 den Kaufmännischen Lehrabschluss nach, arbeitet in verschiedenen Firmen als Sekretärin und als Redaktionsassistentin bei der Zeitschrift Schweizer Familie. Nach einer längeren Mexikoreise entwarf sie 1983 erstmals Kleidungsstücke. 1987 eröffnete sie ihr erstes Geschäft an der Züricher Bäckerstrasse und rief das eigene Label „Erica Matile“[1] mit einer ersten Gesamtkollektion ins Leben. Neben der Kollektion „Erica Matile“, die in Schweizer Boutiquen wie auch international ausgestellt und verkauft wird, kreierte sie von 1993 bis 1995 die ökologische Kinderkollektion „Paradiesvogel“[2], die in ausgewählten Boutiquen in Belgien, Luxemburg und der Schweiz angeboten wurde. Für das Warenhaus Globus entwarf sie 1998 eine Interieurkollektion[3] unter ihrem Namen.
2005 stellte sie die Produktion der Kollektion „Erica Matile“[4] aus persönlichen Gründen ein und arbeitet seitdem als Buchautorin, Kostümbildnerin[5], Set-Designerin, Stylistin und Wohnberaterin. Sie ist u. a. für Zeitschriften, Modehäuser und Einrichtungshäuser tätig und schuf verschiedene Kostümentwurfe sowie Set-Design für Theater und Fernsehen (SRF bi de Lüt). 2012 entwickelte sie ihren neuen Geschäftszweig für Wohn- und Einrichtungsberatung[6] unter dem Namen „Vom Fleck weg“[7].
Matile war außerdem Jurymitglied an Fachhochschulen und für das Schweizer Bundesamt für Kultur.
Im Rahmen ihres sozialen Engagements leistete Matile 2010 sowie 2015–2019 für die Schweizer Stiftung Swisscontact Freiwilligeneinsätze[8] als Leiterin von Couturier-Weiterbildungen in Ouagadougou (Burkina Faso), Cotonou, Djougou, Savè und Savi (alle in Benin). 2020 gründete sie ihr eigenes Projekt in Savé (Benin), wo sie Schneider weiterbildet und mit ihnen qualitativ hochwertige Accessoires herstellt, die im Stadtbad Zürich und im Kunstmuseum Bern verkauft werden. 2018 schuf sie die Kreation einer Fairtrade-Strickkollektion[9] für die Hilfsorganisation Helvetas
Matile ist seit 1989 mit Martin Sturzenegger verheiratet und hat einen Sohn und eine Tochter.
Preise
Ausstellungen und Modenschauen (Auswahl)
- 1988: Teilnahme an der Avantgarde[15] im Rahmen der Modewoche München.
- 1988: Ausstellung einer Damenkollektion sowie Modenschau an der SAFT-Messe in Zürich[16].
- 1989: Teilnahme an der British Designer Show in London[17]
- 1995: Einladung als Vertreterin der Schweizer Modeszene zur IGEDO.[18]
- 1997. Ausstellung im Schweizer Landesmuseum im Rahmen der Ausstellung Schweizer Modedesign 1972–1997[19]. Ankauf von zwei Outfits für die Sammlung des Landesmuseums.
- 1998: und folgende Jahre Ausstellung der Kollektion am Prêt-à-porter in Paris[20]
- 1998: Einladung zur Teilnahme an Lycra presents Europe's Designer Revolution in Düsseldorf[21]
- 1999: Teilnahme an der Moda Milano[22]
- 2000: Einladung als Schweizer Vertreterin des Internationalen Abends an die GWAND[23][24] in Luzern
Buchveröffentlichungen
- Vom Fleck weg: Rund 1000 Tipps und Tricks für unser tägliches Leben. Salis Verlag, Zürich 2009, ISBN 978-3-905801-77-4
- Hautsache wohl Rund 1000 Tipps und Tricks für unsere Schönheit und unser Wohlbefinden. Salis Verlag, Zürich 2011, ISBN 978-3-905801-54-5
- Vom Fleck weg. Band 2, Salis Verlag, Zürich 2016, ISBN 978-3-906195-50-6
- Fortpflanzen: 1000 Tipps, damit es im Garten wirklich klappt, Landverlag Langnau i. E. 2014, ISBN 978-3-905980-23-3
Weblinks
Einzelnachweise
- Inger Blomquist Fäh: Fashion International. In: web62.com. 13. September 2002, abgerufen am 25. Oktober 2020.
- Rosemarie Zeiner: Ein „Paradiesvogel“ für den Kinder-Alltag. Hrsg.: Textilverband Schweiz. Nr. 94. Textiles Suisses, Schweiz Juni 1993, S. 70–75.
- Jean-Pierre Bürki: Formen, Farben, Lebensfreude. Hrsg.: Textil-Revue. Band 3. St. Gallen 18. Januar 1999, S. 40.
- Abschied nach 18 Jahren. In: NZZ. Abgerufen am 25. Oktober 2020.
- «In dubio pro amore» - Stadt Zürich. Abgerufen am 25. Oktober 2020.
- Patricia Senn: Wie ein Almodovarfilm. Wipkinger-Zeitung, 28. Juli 2017, abgerufen am 31. Dezember 2020.
- Hinstellen, wegstellen, umstellen. Abgerufen am 25. Oktober 2020 (englisch).
- Benin, Cotonou | Senior Expert Contact SEC. Abgerufen am 25. Oktober 2020.
- Erica Matile kreiert exklusive Kleiderkollektion für Helvetas. Abgerufen am 25. Oktober 2020.
- Renata Libal: Genève sur mode. Hrsg.: L'Hebdo. Axel Springer, 29. März 1990, S. 70.
- Viviane Scaramiglia: Erica Matile Classique Extravagance. Hrsg.: Vous. Nr. 05. Genf Mai 1990, S. 22 ff.
- wy: Auszeichnungen für zwei Zürcher Modedesigner. Hrsg.: NZZ. Nr. 104. NZZ, Zürich 7. Mai 1990, S. 32.
- Sithara Atasoy: Erica Matile Pracht mit Blüten. Hrsg.: Bolero. Band 6. Bolero AG, Zürich Juni 1995, S. 80 - 84.
- Peter Zumthor, Plinio Bachmann, Ida Gut: Corps sonore suisse: lexique du pavillon de la Confédération helvétique pour l'Expo 2000 à Hannovre. Springer Science & Business Media, 2000, ISBN 978-3-7643-6326-0 (google.ch [abgerufen am 25. Oktober 2020]).
- Cornelia Ruch: Mehr Weiblichkeit bitte. Hrsg.: Tempo. Nr. 4. Wien April 1989, S. 4.
- wy: Avantgarde ohne Überraschungen. Hrsg.: NZZ. NZZ, Zürich 11. April 1988, S. 34.
- Cornelia Ruch: Mehr Weiblichkeit bitte. Hrsg.: Tempo. Band 4. Wien April 1989, S. 4.
- SRF Schweiz Aktuell. 1997, abgerufen am 23. Dezember 2020.
- Belegexemplar des Ausstellungskataloges DNB 950548782 bei der Deutschen Nationalbibliothek.
- Fiona Strebel: Die Tulpenzeiten sind vorbei. Hrsg.: Tages-Anzeiger. TA-Media, Zürich 21. August 1998.
- Martina Schober: Damenmode Sommer 99 an der CPD: Kleider für das reale Leben. Hrsg.: NZZ. NZZ, Zürich 8. August 1998, S. 101.
- Momi Daily: Ispirazioni dalla natura. Hrsg.: Moda Milano. Nr. 2. Milano 27. Februar 1999.
- Andrea Pfalzgraf: Gwand Modenschau. SRF 10 vor 10, 20. Oktober 2000, abgerufen am 16. Januar 2021.
- Miriam Zollinger: Erica Matile: Die Designerin ist verträumt und klar in einem - wie ihre Mode auch. Hrsg.: Tele. Nr. 42. Ringier, Zürich 21. Oktober 2000, S. 7.