Engawa
Einführung
Der Engawa befindet sich zwischen den mit Tatami-Matten ausgelegten Wohnräumen und dem zum Haus gehörigen Garten. Er befindet sich normalerweise auf Innenraumniveau (in Ausnahmefällen eine Stufe tiefer), ist überdacht und hat kein Geländer. Die Trennung zum Innenraum erfolgt über Schiebetüren, (Shoji) genannt. Aus architektonischer Sicht soll er eine bewusste Zwischenzone darstellen und kann deswegen weder dem Innen- noch dem Außenraum zugerechnet werden. Da der Engawa stets überdacht ist, soll diese Zone aus bautechnischer Sicht die empfindlichen Schiebetüren vor Schlagregen schützen sowie die Innenräume vor zu starker Sonneneinstrahlung im Sommer bewahren. Der Schritt in den Garten erfolgt nur über einen speziell dafür vorgesehen großen Stein. Außerdem ist es in der japanischen Kultur streng untersagt, den Engawa mit Straßenschuhen zu betreten.
Ausführungen
Bei der Ausführung der Engawa kann zwischen vier Typen unterschieden werden:
- kure-en (榑縁): die Fußboden-Bretter des Engawa verlaufen parallel zur Gebäudewand und sind an den Ecken im 45° Winkel miteinander verschnitten
- kirime-en (切目縁): die Fußboden-Bretter des Engawa verlaufen im rechten Winkel zur Gebäudewand und sind folglich relativ kurz
- takesunoko-en (竹簀の子縁): die Fußboden-Bretter des Engawa sind Bambus-Rohre, die parallel zur Gebäudewand verlaufen
- nure-en (濡縁): der Engawa befindet sich nicht auf Innenraumniveau, sondern einen Schritt tiefer, zwischen Garten und Innenraum
Galerie
- Engawa in kure-en (榑縁)-Ausführung
- Engawa in kirime-en (切目縁)-Ausführung
- (沓脱石)