Emy von Stetten
Emy Freifrau von Stetten (* 6. April 1898 in Königsberg; † 22. Februar 1980) war eine deutsche Oratorien-, Opern- und Liedersängerin (Sopran) und Professorin für Musik an der Musikhochschule Frankfurt/Main.
Leben
Emilie Brode war eine Tochter von Ellida Wittich und Max Brode, dem Gründer und Dirigenten des Königsberger Symphonieorchesters. Verheiratet war sie bis zur Scheidung 1948[1] mit dem österreichischen Maler Norbert von Stetten. Aus der Ehe gingen zwei Töchter, Ellida (1919–2008) und Brigitte (* 1920), hervor.
In der Zeit des Nationalsozialismus hatte sie als „Halbjüdin“ Auftrittsverbot, obschon sie ihre eigene nationalsozialistische Gesinnung betonte und die Parteimitgliedschaft ihres Mannes, und erhielt nur Sondergenehmigungen zur Arbeit als Musiklehrerin. In Herbert Gerigks und Theophil Stengels Lexikon der Juden in der Musik erschien ihr Name bereits in der ersten Auflage 1940.[2]
Literatur
- Hannes Heer, Jürgen Kesting, Peter Schmidt: Verstummte Stimmen: die Bayreuther Festspiele und die "Juden" 1876 bis 1945. Eine Ausstellung. Festspielpark Bayreuth und Ausstellungshalle Neues Rathaus Bayreuth, 22. Juli bis 14. Oktober 2012. Metropol, Berlin 2012, ISBN 978-3-86331-087-5, S. 339 u. 385
- Karl-Josef Kutsch, Leo Riemens: Großes Sängerlexikon. Dritte, erweiterte und aktualisierte Auflage. Berlin 2000, S. 23324
Weblinks
- Emy von Stetten bei Operissimo auf der Basis des Großen Sängerlexikons
Einzelnachweise
- Genealogisches Handbuch des Adels, F XIX 1996, S. 317
- Eva Weissweiler Ausgemerzt! Das Lexikon der Juden in der Musik und seine mörderischen Folgen. Dittrich, Köln 1999, ISBN 3-920862-25-2, S. 319