Emolliens
Emollientia bzw. Emollientien (Singular: das Emolliens) sind in der Pharmazie Mittel, die die Haut weich und geschmeidig machen (erweichen) sollen.[1] Der Begriff stammt von lat. emollire, weich machen.[2] Solcherlei Stoffe waren schon im alten Ägypten bekannt, der Begriff Emolliens selbst wurde schon im 19. Jahrhundert verwendet.[3][4]
Bei den Emollientien handelt es sich um Substanzen, die die Hautrauigkeit reduzieren und die Haut so weicher und glatter erscheinen lassen. Sie wirken durch „Auffüllen“ der Räume zwischen den sich abschilfernden Korneozyten, erhöhen die Kohäsion zwischen den Hornzellen und „glätten“ die aufgeworfenen Ecken der einzelnen Korneozyten. Dadurch erhöht sich auch die Brechung des Lichtes auf der Haut und die Haut erscheint glatter. Beispiele häufig eingesetzter Emollientien, die meist auch gleichzeitig als Okklusiva und/oder Feuchthaltemittel wirken, sind Lanolin, Mineralöl und Vaseline.[5] Beispiele sind weiterhin z. B. Leinsamen-Umschläge, Fette, Wachse, Stearylalkohol, Cetearylisononanoat,[6][7] Dioctylether,[8] 2-Hydroxyethylstearat,[9] Isocetylstearat, Zinkstearat, Borsäure und ähnliche.[2]
Der Einsatz bei Kleinkindern zur Vorbeugung von trockener Haut muss gegen eine erhöhte Infektionsrate abgewogen werden.[10]
Einzelnachweise
- Duden Rechtschreibung
- Eintrag zu Emollientien. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 25. Januar 2017.
- Ronald Marks: Emollients. CRC Press, 1997, ISBN 978-1-85317-439-1 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Paul Gutmann: Graevell's Notizen für praktische Ärzte über die neuesten Beobachtungen in der Medicin mit besonderer Berücksichtigung der Kranken-Behandlung. 1873, S. 85 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Martina Kerscher: Dermatokosmetik. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-11456-8, S. 81 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Marina Bährle-Rapp: Springer Lexikon Kosmetik und Körperpflege. Springer-Verlag, 2012, ISBN 978-3-642-24688-3, S. 102 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Sabine Ellsässer: Körperpflegekunde und Kosmetik Ein Lehrbuch für die PTA-Ausbildung und die Beratung in der Apothekenpraxis. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-08181-5, S. 143 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- K. Y. Heng, T. Y Kei, K. J Singh, Li Hairui, Poh Ai-Ling, K. Lifeng: Handbook of Cosmeceutical Excipients and their Safeties. Elsevier, 2014, ISBN 978-1-908818-71-3, S. 153 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- William Arthur Poucher: Perfumes, Cosmetics and Soaps Modern Cosmetics. Springer, 2013, ISBN 978-1-4899-3055-2, S. 117 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Carole Kenner, Judy Wright Lott: Comprehensive Neonatal Care An Interdisciplinary Approach. Elsevier Health Sciences, 2007, ISBN 978-1-4160-2942-7, S. 81 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).