Emmeline and Christabel Pankhurst Memorial
Das Emmeline and Christabel Pankhurst Memorial ist ein Denkmal in London, das Emmeline Pankhurst und ihrer Tochter Christabel gewidmet ist, den zwei führenden britischen Suffragetten. Es steht am Eingang zu den „Victoria Tower Gardens“, die sich südlich des „Victoria Tower“ an der Südwestecke des Palastes von Westminster befinden.[1] Am auffallendsten an ihm ist die Bronzestatue von Emmeline Pankhurst, die Arthur George Walker geschaffen hat und die 1930 enthüllt wurde. 1958 wurde die Statue an ihren jetzigen Standort versetzt und Bronzereliefs wurden hinzugefügt, die an Christabel Pankhurst und die WSPU erinnern sollen.
Die originale Enthüllung
Kurz nach Emmeline Pankhursts Tod im Jahr 1928 wurde ein „Pankhurst Memorial Fund“ (Gedächtnisfonds Pankhurst) eingerichtet, von ihren Mit-Suffragetten Rosamund Massey und Katherine „Kitty“ Marshall (Pankhursts früherer Leibwächterin in der Women’s Social and Political Union (WSPU)) als den beiden Sekretärinnen.[2] Der Zweck des Fonds war die Errichtung eines Grabdenkmals, der Erwerb Georgina Brakenburys Porträt von Pankhurst und die Errichtung einer Statue im öffentlichen Raum.[3] Einige Beobachter wie Nancy Astor glaubten, dass die Idee einer Statue unangemessen sei, denn Pankhurst selbst glaubte nicht, dass sie geeignet für ein Standbild sei. Weiterhin gebe es für die Briten gerade karge Zeiten, die dem Projekt finanziell enge Grenzen setzen würden.[4] In Wirklichkeit war das Auftreiben des Geldes, das hauptsächlich von der Herausgeberin der Zeitschrift The Suffragette, Rachel Barrett, organisiert wurde, nicht das Problem; das wahre Problem war die Suche nach einem Standort.[5][6]
Obwohl der „Chief Commissioner of Public Works“, Sir Lionel Earle, dem Fall wohlwollend gegenüber stand, glaubte er, es wäre unpraktisch, die Statue in Westminster aufzustellen.[7] Nachdem mehrere Standorte verworfen worden waren, erhielt Marshall die Erlaubnis, die Statue in einer Ecke des „Victoria Tower Gardens“, nahe den Houses of Parliament, zu errichten.[8] Obwohl dies ein spezielles Parlamentsgesetz erforderlich machte, sorgte der konservative Abgeordnete William Bull für die rasche Verabschiedung.[9]
Von Arthur George Walker wurde eine Bronzestatue von Emmeline Pankhurst geschaffen; sie streckt die Arme aus, als ob sie eine versammelte Menge ansprechen wolle. Sir Herbert Baker war der Architekt des Sockels. Der Fonds deckte die Kosten des Sockels und der Statue, ferner zahlte er auch für die künftigen Unterhaltskosten 160 Pfund an das „Ministry of Works“ und weitere 330 Pfund für die dauernde Aufstellung einer Blumenschale nahe dem Denkmal.[10]
Enthüllt wurde das Denkmal am 6. März 1930 von Premierminister Stanley Baldwin.[11] Marshall hatte zwei Plattformen nahe der Statue errichten lassen, eine für die Redner, Baldwin, Lady Rhondda und Fred Pethick-Lawrence und die andere für eine Festkapelle.[12] Lautsprecher wurden aufgestellt und die Podeste mit den Farben der WSPU geschmückt.[13]
In der Rede von Baldwin hieß es: „I say with no fear of contradiction, that whatever view posterity may take, Mrs. Pankhurst has won for herself a niche in the Temple of Fame which will last for all time.“[14] (deutsch: Ich sage folgendes ohne Angst vor einem Widerspruch, dass, was auch immer man in Zukunft denken wird, Frau Pankhurst für sich selbst eine Nische im Tempel des Ruhmes gewonnen hat, die alle Zeiten überdauern wird.) Die Komponistin Ethel Smyth, eine enge Freundin von Pankhurst, dirigierte die Metropolitan Police-Band während der Enthüllungsfeier, man spielte ein Arrangement ihres Liedes The March of the Women und Musik aus ihrer Oper The Wreckers. Der „The March of the Women“ (Marsch der Frauen) war die Hymne der Frauenwahlrechtsbewegung.[15]
Versetzung des Denkmals 1958
1958 wurde das Denkmal von seinem ursprünglichen Standort im Süden des Gartens auf einen neuen Platz weiter nördlich verlegt; und eine niedrige halbrunde Steineinfassung wurde zu beiden Seiten der Statue gebaut. An deren Enden wurden Bronze-Medaillons, geschaffen von Peter Hills, angebracht. Diese stellen links die „prison brooch“ (Gefängnisbrosche) oder das „badge“ (Abzeichen) der WSPU dar, und auf der rechten Seite ist eine Profilbüste von Christabel Pankhurst angebracht, die 1958 verstorben war. Die Enthüllung dieser zweifachen Gedenkstätte fand am 13. Juli 1959 durch den Lord Chancellor, Lord Kilmuir statt.[16]
Sylvia Pankhurst starb 1960, an sie wird hier nicht erinnert.
Dem Denkmal wurde 1970 die Eintragung in die „listed buildings“ (gelistete Denkmäler/Gebäude) zugesprochen.
Vorgeschlagene Verlegung im Jahr 2018
Im August 2018 bemühte sich eine Gruppe, die sich „The Emmeline Pankhurst Trust Limited“ nannte[17] und vom vormaligen konservativen Abgeordneten Neil Thorne[18] angeführt wurde, die Planungserlaubnis für die Verlegung des Denkmals vom Platz neben dem Parlament auf den Privatgrund der Regent's University London zu bekommen.[19] 889 Einwände dagegen wurden vorgebracht, auch von den Abgeordneten Caroline Flint und Vicky Ford sowie von der Aktivistin Caroline Criado-Perez. Daraufhin wurde der Antrag am 14. September zurückgezogen.[20]
- Links, das Abzeichen der Gefangenen der WSPU, bekannt als die "Holloway brooch" (Holloway-Brosche), entworfen von Sylvia Pankhurst 1909
- Inschrift zu Füßen der Statue
- Zentrum, die Statue von Emmeline Pankhurst
- Rechts, ein Porträt-Medaillon von Dame Christabel Pankhurst, 1880–1958
Siehe auch
Einzelnachweise
- Statutory List of Buildings of Special Architectural or Historic Interest Nummer 1357336, Statue von Frau Emmeline Pankhurst, Abgerufen am 7. April 2019
- Pugh, 2003, S. 409
- Pugh, 2003, S. 409
- Pugh, 2003, S. 409
- Ryland Wallace: The Women’s Suffrage Movement in Wales, 1866 - 1928. Cardiff, University of Wales Press 2009. S. 291. ISBN 978-0-708-32173-7
- Pugh, 2003, S. 410
- Pugh, 2003, S. 410
- Pugh, 2003, S. 410
- Pugh, 2003, S. 410
- Pugh, 2003, S. 410
- Pugh, 2003, S. 410
- Pugh, 2003, S. 410
- Pugh, 2003, S. 410
- Das Denkmal für Emmeline Pankhurst, Kurzbeschreibung Abgerufen am 7. April 2019
- The Times machte einige Aufnahmen dieser Feier, eine davon ist im Besitz von Susanne Wosnitzka. In diesem Bild trägt Ethel Smyth ihre Ehrendoktor-Robe. Einige Männer im Hintergrund filmen diese Szene mit Kameras. A 14645, nex39621 (historicimages.com): "FAMOUS CONDUCTOR AT UNVEILING OF MRS PANKHURST STATUE. Unser Bild zeigt Dame Ethel Smythe [sic], die die Metropolitan Police Band beim Spielen des Stücks „The March of the Women“ und des Chorals aus ihrer Komposition „The Wreckers“ anlässlich der Enthüllung der Statue von Frau Pankhurst dirigiert.
- Philip Ward-Jackson: Public Sculpture of Historic Westminster: Band 1. (In der Reihe: Public Sculpture of Britain, Band 14) Liverpool, Liverpool University Press 2011, S. 382–385.
- Company number 10726298. In: Companies House. 24. September 2018.
- The Emmeline Pankhurst Trust Limited. In: Charity Commission. 15. August 2018.
- Nadia Khomami: Anger over plan to move Pankhurst statue away from parliament (en) In: the Guardian. 17. August 2018. Abgerufen am 20. August 2018.
- 18/05778/FULL Removal/dismantling of the statue at Victoria Tower gardens and making good the ground on which it stands.. In: City of Westminster Council. 15. August 2018.
Literatur
- Martin Pugh: The Pankhursts: The History of One Radical Family, Random House 2013. ISBN 9781448162680
Weblinks