Emile Reymond
Emile Reymond (* 2. April 1865 in Tarbes, Département Hautes-Pyrénées; † 22. Oktober 1914 in Toul, Département Meurthe-et-Moselle) war ein französischer Mediziner, Senator und Flugpionier.
Der Sohn des Abgeordneten in der französischen Nationalversammlung und Senators Francisque Reymond besuchte in seiner Jugend die Eliteschulen Lycée Hoche in Versailles, Lycée Condorcet und Lycée Henri IV in Paris. Nach mathematischen Studien und einem kurzen Intermezzo im Bereich Bildhauerei wandte er sich der Medizin zu. Nach seinem Medizinstudium in Paris machte er schnell Karriere als Chirurg. Über Sèvres kommt er nach Nanterre. Ab 1903 wandte er sich der Politik zu. Er übernahm einen Sitz im Rat des Arrondissement Montbrison. 1905 wurde er dessen Präsident und konnte auch den Senatssessel seines in diesem Jahr verstorbenen Vaters übernehmen. Als begeisterter Flieger, der im August 1910 seinen Pilotenschein erworben hatte, unternahm er nicht nur eine Reihe von Reisen mit dem Flugzeug durch Frankreich und sogar in die Sahara, sondern setzte sich auch für den Einsatz der Luftfahrt zu militärischen Zwecken ein. Als 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach, stellte er sich nicht nur als Arzt, sondern auch als Pilot in den Dienst seines Landes. Am 21. Oktober 1914 wurde er auf einem Erkundungsflug in einem Blériot-Doppeldecker nach Chambley, Mars la Tour und Thiaucourt im Niemandsland am Wald von Mort-Mare zwischen den deutschen und französischen Linien abgeschossen. Sein Beobachter Alfred Clamadieu war auf der Stelle tot, Reymond konnte sich in der Nacht schwer verletzt bis zu den französischen Linien schleppen. Er wurde ins Krankenhaus nach Toul gebracht, wo er noch kurz vor seinem Ableben seine Erkenntnisse des Beobachtungsflugs weitergab. Er wurde in Toul begraben und nach Kriegsende nach Montbrison überführt.