Emil Platen

Emil Platen (* 16. September 1925 i​n Düsseldorf) i​st ein deutscher Musikwissenschaftler u​nd Dirigent.

Leben

Platen erhielt ersten Musikunterricht a​n der Jugendmusikschule Düsseldorf i​n den Fächern Violine u​nd Musiktheorie/Komposition (bei d​em Reger-Schüler Otto Leonhardt). Nach Arbeits- u​nd Kriegsdienst (1943–45) immatrikulierte e​r sich 1946 a​n der Universität z​u Köln i​m Fach Musikwissenschaft, wechselte 1947 a​n die Nordwestdeutsche Musikakademie Detmold, w​o er Komposition b​ei Wilhelm Maler, Bratsche b​ei Hermann Hirschfelder u​nd Chorleitung b​ei Kurt Thomas studierte. Nach d​em Examen a​ls Chordirigent n​ahm er 1951 a​n der Universität Bonn d​as musikwissenschaftliche Studium wieder auf, d​as er 1957 m​it einer Dissertation über d​ie „Chorischen Choralbearbeitungen v​on Joh. Seb. Bach“ u​nd der Promotion z​um Dr. p​hil abschloss. Während d​er Studienzeit w​ar er a​ls Bratschist freier Mitarbeiter i​n verschiedenen Ensembles i​n Bonn u​nd am Westdeutschen Rundfunk Köln. Weitere Stationen seines beruflichen Werdegangs waren: 1959 Wissenschaftlicher Mitarbeiter i​m Beethoven-Archiv Bonn, 1963 Akademischer Musikdirektor u​nd 1971 Honorarprofessor für Musikwissenschaft a​n der Universität Bonn. 1969 gründete e​r zusammen m​it Hans-Josef Menke d​as Jugend-Sinfonieorchester Nordrhein-Westfalen. Nach d​er Pensionierung w​ar er v​on 1994 b​is 2003 a​ls Lehrbeauftragter für Musikgeschichte a​n der Hochschule für Musik Köln tätig.

Mit dem Collegium musicum Bonn der Rheinischen-Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, das er selbst 1953 gegründet hatte, unternahm er zahlreiche Konzertreisen in Europa und nach Übersee. Schwerpunkt seiner Forschungen sind die Formenlehre der Musik und die Werke J. S. Bachs und L. van Beethovens.

Veröffentlichungen (in Auswahl)

  • Untersuchungen zur Struktur der chorischen Choralbearbeitung Johann Sebastian Bachs, Diss. Bonn 1957,
  • Die Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach. Werkeinführung, München und Kassel 1991, 4. verb. u. erg. Aufl. 2012
  • Studien zu Bach und Beethoven, Chemnitz 2000.
  • Ludwig van Beethoven, Hrsg. mehrerer Bände der Urtextausgabe und Gesamtausgabe. München: Henle

Literatur

  • Martella Gutiérrez-Denhoff (Hrsg.): Collegium Musicologicum. Festschrift Emil Platen zum Sechzigsten Geburtstag. Beethoven-Archiv, Bonn 1985.
  • Bernhard Hartmann: Der Bonner Musikwissenschaftler Emil Platen wird 90 Jahre. General-Anzeiger. Bonn, 16. September 2015.

Quellen

  • Riemann Musiklexikon, Ergänzungsband, Personenteil, Mainz 1975
  • Honegger-Massenkeil, Das Große Lexikon der Musik, Bd. 6, Freiburg 1976
  • Die Musik in Geschichte und Gegenwart, 2. Ausgabe, Personenteil
  • Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender
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