Emil Jauch
Emil Jauch (* 5. September 1911 in Luzern; † 5. Februar 1962 in St. Urban LU) war ein Schweizer Architekt.
Leben und Karriere
Emil Josef Karl Jauch wurde am 5. September 1911 als Sohn eines Dienstchefs am Telegrafenamt in Luzern geboren, besuchte dort die Primarschule und schloss den durch ein Jahr Kollegium Sarnen unterbrochenen Besuch der Kantonsschule Luzern im Jahre 1930 mit der technischen Maturität ab. Als er sieben Jahre alt war, starb seine Mutter, im Jahr 1930 verlor er seinen Vater. Dank eines Stipendiums konnte er das Architekturstudium an der ETH Zürich aufnehmen, welches er bei den Professoren Hess, Dunkel und Salvisberg im Jahre 1934 mit dem Diplom abschloss. Nach Mitarbeit bei Roland Rohn in Zürich und ab 1936 bei Ferrini in Bellinzona und Lugano arbeitete er von 1936 bis 1939 bei Sture Frölén in Stockholm. Dort begegnete er im Schweizer Club der aus Estland geflohenen Auslandschweizerin Ilse Imhof, die er 1941 heiratete und mit der er drei Kinder hatte. Nach weiteren Stationen in Basel (Hermann Baur) und Graz hatte er 1942/43 ein eigenes Büro in Königshütte/Oberschlesien.
Während des Zweiten Weltkriegs kehrte er 1943 in die Schweiz zum kantonalen Bauamt Bern zurück. 1944 nahm er am Wettbewerb für den Neubau des Schulhauses Felsberg in Luzern teil, bei dem sein Projekt den ersten Preis erhielt.[1] Dies ermöglichte ihm, 1945 in Luzern sein eigenes Büro zu eröffnen. Für das 1947 fertiggestellte Schulhaus assoziierte er sich mit dem Zweitplatzierten des Wettbewerbs, Erwin Bürgi und führte mit ihm vier Jahre lang ein gemeinsames Büro.[2] Der Bau erregte in der Fachwelt großes Aufsehen und führte zu zahlreichen nationalen und internationalen Publikationen. Das Schulhaus Langendorf, eine weitere Zusammenarbeit, entstand bis 1951 aus einem Wettbewerb, den Bürgi gewann. Weitere Schulhäuser, die zur Ausführung gelangten, befanden sich in Flüelen (1954) und in Hergiswil, in Zusammenarbeit mit Walter Hermann Schaad. Mit diesem pflegte er eine lockere Zusammenarbeit.
1950 erhielt Jauch das Eidgenössische Kunststipendium. Er war Mitglied des Bundes Schweizer Architekten, dessen Zentralschweizer Ortsgruppe er 1957 mitbegründete. Nach einem Autounfall 1958 in Cecina schwer hirngeschädigt, konnte er Projekte für den Bahnhof und die Schanzenpost in Bern nicht mehr ausführen.
Werke (in Auswahl)
- Wohnsiedlung "Gärdet", Stockholm, 1936 – 1937, mit Stüre Frölén, Architect, Stockholm
- Schulhaus Felsberg, Luzern, 1944–46, Mitarbeit Ausführung: Erwin Bürgi
- Schulhaus, Langendorf SO, 1951
- Postgebäude, Flüelen, 1951
- Schulhaus Matte, Flüelen, 1954
- Schulhaus Matt, Hergiswil, 1954
- Wohnhäuser Würzenbachmatte, Luzern, 1955–57
- Tennis-Clubhaus, Luzern, 1957
- Einkaufszentrum und Sternhäuser Würzenbach, Luzern, 1958
Literatur
- Tomaso Zanoni: Emil Jauch. In: Isabelle Rucki und Dorothee Huber (Hg): Architektenlexikon der Schweiz – 19./20. Jahrhundert. Basel: Birkhäuser 1998. S. 296. ISBN 3-7643-5261-2
- Hannes Ineichen, Tomaso Zanoni: Luzerner Architekten : Architektur und Städtebau im Kanton Luzern 1920-1960. Zürich u. Bern : Verlag Werk 1985. ISBN 3-909145-06-X
- Eugen Felber: Architekt BSA/SIA Emil Jauch †. In: Werk. Band 49, Nr. 5, 1962, S. 106 (online).
Belege
- N. N.: Wettbewerb für ein Primarschulhaus auf dem Felsberg in Luzern. In: Schweizerische Bauzeitung. Band 124, Nr. 14, 1944, S. 182 ff. (e-periodica.ch).
- Alfred Roth: Primarschulhaus Felsberg in Luzern. In: Werk. Band 36, Nr. 7, 1949, S. 207–216, doi:10.5169/seals-28345.