Emil Brose
Leben
Der Maler Emil Brose wurde am 11. Mai 1901 in Nordenham als eines von zwei Kindern des Kabellegers und Seemannes Fritz Gustav Carl Brose (geb. 18. November 1872 in Frankfurt/Oder) und dessen Ehefrau Johanne Wilhelmine Catharina Brose, geborene Rohde (geb. 5. Dezember 1873 in Eckwarderahndeich; † 15. September 1928 in Nordenham) geboren. Emil Brose verlebte seine Kindheit mit seiner jüngeren Schwester Paula in Nordenham und besuchte dort auch die Volksschule.
Nach der Schulzeit verließ er Nordenham und begann zunächst in Oldenburg eine Lehre als Anstreicher. Mit 19 Jahren begann er 1920 in Dresden an der Akademie für Kunstgewerbe ein Studium für dekorative Malerei unter Carl Rade, Alexander Baranowsky, Paul Rößler, Gustav Schmidt und Ernst Zschiesche. Nach sechs Studienjahren verließ er die Kunstakademie und ließ sich als freischaffender Künstler in Dresden nieder. Insgesamt achtzehn Jahre lebte er dort und bestritt seinen Lebensunterhalt hauptsächlich durch die Fertigung von Auftragsarbeiten, Porträtmalerei und den Verkauf seiner Landschaftsgemälde.
1938 kehrte er nach Oldenburg zurück.
Mit Beginn des 2. Weltkrieges wurde Brose zur Wehrmacht eingezogen und in Munsterlager stationiert. Er nahm jedoch an keinen Kriegseinsätzen teil. In den Kriegsjahren schuf er viele Zeichnungen und Aquarelle von Kameraden. 1946 heiratete er die aus Emden stammende Klara Brose geb. Moritz, ein Jahr später kam ein Sohn auf die Welt.
Anfang der 1950er-Jahre schloss sich Emil Brose dem Oldenburger Bund Bildender Künstler an. Im April des Jahres 1953 bildete sich in dem Verband eine Ausstellungsgruppe unter dem Namen „Freie Gruppe“, die von ihm übernommen wurde und der sich einige Kunstmaler aus dem BBK anschlossen. Er schloss sich außerdem dem Oldenburger Kunstverein an.
Emil Brose liebte die Freilichtmalerei und nutzte jede Gelegenheit, auf seinem Fahrrad die Gegend zu erkunden, um nach neuen Motiven Ausschau zu halten. Er hatte dabei das Bedürfnis, sie sofort auf Leinwand, Papier oder Hartfaserplatte festzuhalten. Seine mitgeführte Ausrüstung bestand deshalb hauptsächlich aus Öl-, Tempera- und Aquarellfarben, Pinseln und Malträgern.
Nicht selten schlossen sich auf seinen Radtouren Freunde aus dem BBK an. Eine enge Freundschaft bestand dabei insbesondere zu Otto Blank als auch zu Alfred Bruns und Eva Simmat. Mit Otto Blank unternahm er unter anderem Wochenendradtouren nach Emden, Nordenham oder an die Küste. Mit seinem Freund und Malerkollegen Alfred Bruns unternahm er um 1955 herum eine Reise nach Paris und 1956 nach Sardinien. Für die Reise nach Frankreich hatten beide Maler ein Stipendium des BBK, für die Italienreise ein Stipendium des Oldenburger Künstlerbundes erhalten. Zahlreiche Arbeiten entstanden auf diesen Reisen.
Auch mehrtägige Radtouren, unter anderem nach Dresden, Nürnberg und Amsterdam, unternahm der Maler.
Werke
Emil Brose widmete sich hauptsächlich der Landschaftsmalerei. Seine Motive fand er überwiegend in Oldenburg, dem Ammerland, Ostfriesland, der Wesermarsch, in Amsterdam, Dresden und Nordenham. Viele Öl- und Temperagemälde sowie Aquarelle und Zeichnungen befinden sich in privater Hand. Einzelstücke haben das Landesmuseum Oldenburg und das Stadtmuseum Oldenburg im Bestand.
Ausstellungen
- 1955 im Landesmuseum Oldenburg
- 1963 im Oldenburger Kunstverein
- 1974 im Stadtmuseum Oldenburg
Literatur
- Jürgen Derschewsky: Biografien Oldenburger Künstler: 20 ausführliche Lebensläufe von Malerinnen und Malern aus Oldenburg und dem Oldenburger Land. Band 1. Isensee, Oldenburg 2010, ISBN 978-3-89995-718-1.
- Gerhard Wietek: 200 Jahre Malerei im Oldenburger Land. Herausgegeben von der Landessparkasse zu Oldenburg, ISBN 3-9801191-0-6
Weblinks
- Jürgen Derschewsky: Mit dem Fahrrad unterwegs: Emil Brose liebte die Freilichtmalerei und schuf ein beeindruckendes Werk: NWZ-Online vom 21. April 2009
- Biografien Oldenburger Künstler