Else Rosenthal

Else Rosenthal, geborene von der Leyen (* 13. Oktober 1874 in Bremen; † 26. September 1908 in Berlin), war eine der ersten immatrikulierten Studentinnen an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg. Sie legte ihr Staatsexamen an der Universität Halle ab und wurde als erste Frau im Berliner Verein der freigewählten Kassenärzte aufgenommen und als Kassenärztin eingestellt. Sie war zu dem Zeitpunkt die einzige Frau unter 22 Kassenärzten Berlins.[1]

Leben

Deckblatt der Studentenakte

In ihrer Schulzeit besuchte sie die höhere Mädchenschule in Charlottenburg. Vor ihrem Studium absolvierte Else Rosenthal, gemeinsam mit Irma Klausner, die Gymnasialkurse für Frauen in Berlin. Ihr Abitur legte sie schließlich 1896 am Königlichen Luisengymnasium ab und begann im selben Jahr zunächst als Hörerin ein Medizinstudium in Berlin.[2] Im Mai 1900 immatrikulierte sie sich für das Sommersemester an der Medizinischen Fakultät in Heidelberg. Ihre Matrikelnummer war 408.[3] Mit ihr waren Georgine Sexauer, Irma Klausner und Rahel Straus die ersten ordentlichen Studentinnen der Universität. Viele der Professoren wollten Frauen den Zutritt zu ihren Kursen anfangs verwehren. Im folgenden Semester wechselte sie mit Irma Klausner nach Halle, wo sie ihr Staatsexamen ablegte und mit einer Dissertation im Bereich der Pathologie promovierte sowie die Approbation als Ärztin erhielt.

Ab Oktober 1902 arbeitete sie als erste Kassenärztin für die Betriebskrankenkasse der Großen Berliner Straßenbahn, in der Poliklinik weiblicher Ärzte und Frauen und für den Kaufmännischen und gewerblichen Hilfsverein für weibliche Ärzte in Berlin. Unter 22 Ärzten war Rosenthal die einzige Frau und als Kassenärztin sehr beschäftigt. 1907 war ihr Honorar etwa achtmal so hoch wie das durchschnittliche Jahreseinkommen ihrer männlichen Kollegen. 1902 wurde sie zusammen mit Irma Klausner als erste Frau in den Berliner Verein der freigewählten Kassenärzte aufgenommen.[1]

Im September 1908 verunglückte sie tödlich auf der Fahrt zu einer Patientin bei einem Absturz der Hochbahn am Berliner Gleisdreieck.[4] Sie wurde auf dem Friedhof Wilmersdorf beigesetzt.

Werke

  • Über Plasmazellen in pathologisch veränderten Geweben. Halle a. S., Diss. Med., 9. Juli 1901.

Siehe auch

Frauenstudium im deutschen Sprachraum

Literatur

Einzelnachweise

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