Elfi Kreiter

Elfi Kreiter (* 1936) i​st eine deutsche Schnittmeisterin, d​ie zunächst für d​en SDR u​nd dann für d​as ZDF vorwiegend i​m dokumentarischen Bereich arbeitete. Sie montierte u​nter anderem v​iele preisgekrönte Dokumentarfilme v​on Georg Stefan Troller u​nd Hans-Dieter Grabe. Dabei entstanden schnitt-stilistisch völlig unterschiedliche Filme, rasant-virtuos d​ie einen, i​n großen ruhigen Bögen erzählend d​ie anderen. Sie verglich d​as Gestalten e​ines Films i​m Schneideraum m​it dem „Komponieren“[1] v​on Musik. Elfi Kreiter (bis 1980 Elfi Harder) erhielt 1991 a​ls erste Editorin für i​hr Werk e​inen Grimme-Preis (Spezialpreis i​n Gold).[2] Ein Jahr später b​ekam sie d​en Deutschen Kamerapreis für d​en Schnitt d​er ZDF-Reportage Pére Aristide – Letzte Chance für Haiti.

Elfi Kreiter und Georg Stefan Troller beim Schnitt einer Personenbeschreibung im Pariser ZDF-Studio (1986)

Filmografie (Auswahl)

  • 1970: Nur leichte Kämpfe im Raum Da Nang (H.D. Grabe)
  • 1974: Muhammad Ali. Der lange Weg zurück (Personenbeschreibung / G.S. Troller)
  • 1975: Peter Handke in Paris (Personenbeschreibung / G.S. Troller)
  • 1977: Ron Kovic. Warum verschwindest Du nicht? (Personenbeschreibung / G.S. Troller)
  • 1980: Schneide, aber schneide nicht tief (Eva Hoffmann)
  • 1981: Begegnung im Knast (Personenbeschreibung / G.S. Troller)
  • 1982: Bullenreiter. Die längsten 8 Sekunden der Welt (Personenbeschreibung / G.S. Troller)
  • 1983: Russ Meyer – Sex, Gewalt und Autos (Personenbeschreibung / G.S. Troller)
  • 1985: Hiroshima, Nagasaki – Atombombenopfer sagen aus (H.D. Grabe)
  • 1985: Leonard Cohen. Halleluja in Moll (Personenbeschreibung / G.S. Troller)
  • 1986: Albert Race Sample – Überleben in Texas (Personenbeschreibung / G.S. Troller)
  • 1986: Abdullah Yakupoglu – „Warum habe ich meine Tochter getötet?“ (Lebenserfahrungen / H.D. Grabe)
  • 1988: Art Spiegelman – von Katzen und Mäusen (Personenbeschreibung / G.S. Troller)
  • 1990: Dien, Chinh Cung und Tung – Lebensversuche in Vietnam (Lebenserfahrungen / H.D. Grabe)
  • 1991: Pére Aristide – Letzte Chance für Haiti (ZDF-Reportage / G.S. Troller)
  • 1991: Do Sanh (Lebenserfahrungen / H.D. Grabe)
  • 1993: Niklas Frank – der Sohn des Mörders (Personenbeschreibung / G.S. Troller)
  • 1994: Er nannte sich Hohenstein – Aus dem Tagebuch eines deutschen Amtskommissars im besetzten Polen 1940–42 (H.D. Grabe)

Filme über Kreiter

  • Schnitte in Raum und Zeit. Dokumentarfilm von Gabriele Voss und Christoph Hübner. Der Film beschreibt u. a. die Schnittarbeit Kreiters, 2006

Literatur

  • Nassauischer Kunstverein Wiesbaden (Hg.): Ben Patterson Analog. Fotografien von Elfi Kreiter. Mit Texten von Carina Heuckmann und Lila Agoritsa Kapsioti. Wiesbaden 2009
  • Troller, Georg Stefan: Im Schneideraum ist notfalls noch alles zu retten. In: Marschall, Susanne und Witzke, Bodo (Hg.): „Wir sind alle Menschenfresser“. Georg Stefan Troller und die Liebe zum Dokumentarischen. St. Augustin 1999. S. 145 ff.
  • Waz, Gerlinde: „Einen Film zu gestalten ist wie Komponieren“. Ein Gespräch mit der Schnittmeisterin Elfi Kreiter. In: Hartmann, Britta und Waz, Gerlinde (Hg.): Georg Stefan Troller. Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen 2016. S. 15 ff.
  • Witzke, Bodo: „Das kleine Wunder Film“. Elfi Kreiter im Gespräch. In: Marschall, Susanne und Witzke, Bodo (Hg.): „Wir sind alle Menschenfresser“. Georg Stefan Troller und die Liebe zum Dokumentarischen. St. Augustin 1999. S. 103 ff.
  • Witzke, Bodo: Verblüffende Schnitte und glasklare Sequenzen. Schnittanalyse einer Personenbeschreibung. In: Marschall, Susanne und Witzke, Bodo (Hg.): „Wir sind alle Menschenfresser“. Georg Stefan Troller und die Liebe zum Dokumentarischen. St. Augustin 1999. S. 267 ff.

Einzelnachweise

  1. Waz, Gerlinde: „Einen Film zu gestalten ist wie Komponieren“. Ein Gespräch mit der Schnittmeisterin Elfi Kreiter. In: Hartmann, Britta und Waz, Gerlinde (Hg.): Georg Stefan Troller. Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen 2016. S. 15
  2. Der Spiegel: Schwerer Kampf. Über 20 Jahre hinweg hat der ZDF-Redakteur Hans-Dieter Grabe das Schicksal eines Vietnam-Opfers verfolgt. 1991
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