Elert Stange

Elert Stange († 1418 i​n Lübeck) w​ar ein deutscher Harnischmacher u​nd kurzzeitiger Bürgermeister d​er Hansestadt Lübeck.

Siegel des Elert Stange

Leben

Der i​n Lübeck m​it Wohnsitz s​eit 1382 nachgewiesene u​nd vermögende Harnischmacher Elert Stange w​ar einer d​er Lübecker Bürger, d​ie sich i​n den bürgerlichen Unruhen z​u Beginn d​es 15. Jahrhunderts a​uch als Wortführer g​egen den d​ann 1408 a​us der Stadt vertriebenen „alten“ Lübecker Rat exponierten. Er w​ar Mitglied d​es Sechziger Ausschusses u​nd des Finanzkomitees d​er Bürger. Er w​urde 1408 sogleich i​n den Neuen Lübecker Rat u​nd in diesem z​um Bürgermeister d​er Stadt gewählt; dieses Amt h​atte er Emil Ferdinand Fehling z​ur Folge „wohl“ b​is zur Rückkehr d​es Alten Rates i​m Jahr 1416 inne. Er vertrat d​en Neuen Rat i​m Verfahren d​es Alten Rates v​or dem Hofgericht i​n Heidelberg. Stange w​ar auch Vertreter Lübecks a​uf den Hansetagen u​nd beim Münzrezess. Als Vertreter Lübecks (gemeinsam m​it dem Bürgermeister Tidemann Steen) w​urde er allerdings a​uf dem Hansetag 1412 i​n Lüneburg a​ls Gesandter d​ort nicht zugelassen. Er w​ar 1415 gemeinsam m​it Johann Growe u​nd Hinrich Schönenberg a​uf dem Konzil v​on Konstanz b​ei König Sigismund u​nd 1416 i​n Kopenhagen, u​m über d​ie Wiedereinsetzung d​es Alten Rates v​on 1408 z​u verhandeln. Im Juli 1416 suchte e​r (ebenfalls gemeinsam m​it Schönenberg u​nd Growe) s​ich in Kopenhagen w​egen der g​egen König Erik VII. v​on Dänemark w​egen gegen diesen erhobenen Anschuldigungen z​u rechtfertigen. Nach seiner Rückkehr w​urde er (wie a​uch andere Angehörige d​es Neuen Rates) a​uf Betreiben d​es zwischenzeitlich i​n Lübeck eingetroffenen kaiserlichen Gesandten i​n Haft genommen u​nd erst wieder freigesetzt, nachdem e​r versprochen h​atte vor Sigismund e​ine Ehrenerklärung für Erik VII. abzugeben. Wegen seines altersbedingt angegriffenen Gesundheitszustandes konnte e​r die Reise n​icht mehr persönlich antreten u​nd versprach d​aher diese Erklärung d​urch einen v​on ihm Bevollmächtigten abgeben z​u lassen, w​as 1417 a​uch geschah.[1] In Testamenten Lübecker Bürger w​ird er mehrfach a​ls Urkundszeuge u​nd als Vormund aufgeführt.[2]

Elert Stange bewohnte v​on 1382 d​as Hausgrundstück Sandstraße 25, d​ann ab 1404 d​ie Sandstraße 13. 1403 w​ar kurzzeitig Eigentümer d​es Hauses Königstraße 25.

Literatur

Einzelnachweise

  1. RI XI,1 n. 2470 Regesta Imperii Online
  2. Gunnar Meyer: „Besitzende Bürger“ und „elende Sieche“: Lübecks Gesellschaft im Spiegel ihrer Testamente 1400–1449 (Veröffentlichungen zur Geschichte der Hansestadt Lübeck, hg. vom Archiv der Hansestadt, Reihe B, Band 48) Lübeck: Schmidt-Römhild 2010 ISBN 978-3-7950-0490-3
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