Eisenbahnunfall von Houilles
Bei dem Eisenbahnunfall von Houilles am 9. Oktober 1920 fuhr ein Personenzug im Bahnhof von Houilles in kurz zuvor entgleiste Güterwagen. 47 Menschen starben.
Unfallhergang
Auf der Bahnstrecke Paris–Le Havre der Chemins de fer de l’Ouest war ein Güterzug von Mantes nach Paris unterwegs. Die Wagen des Zuges waren noch nicht mit einem durchgehenden Bremssystem ausgerüstet. In einer Steigung kam es zu einer Zugtrennung. Der Lokomotivführer brachte daraufhin den vorderen Zugteil im Bahnhof von Houilles zum Stehen. Der hintere, losgerissene Zugteil überwand mit dem verbliebenen Schwung die Steigung, nahm im folgenden Gefälle Fahrt auf und kollidierte mit dem stehenden vorderen Zugteil im Bahnhof von Houilles. Die Trümmer blockierten auch das Gleis, das unmittelbar nach dem Unfall von einem aus Paris kommenden Vorortzug befahren wurde. Dieser entgleiste ebenfalls. Zahlreiche Wagen und das Stellwerk des Bahnhofs wurden zerstört.[1]
Folgen
47 Menschen starben.[2][3] Der zuständige Minister versprach, nun auch in allen französischen Güterwagen durchgehende Bremsensysteme installieren zu lassen.[1]
Literatur
- Peter W. B. Semmens: Katastrophen auf Schienen. Eine weltweite Dokumentation. Transpress, Stuttgart 1996, ISBN 3-344-71030-3.
Einzelnachweise
- Semmens, S. 60.
- Le Figaro 15. October 1920, p. 2. ; Le Temps 20. October 1920, p. 3.
- L'Intransigeant 11. October 1920, p. 1.