Eduard von Muralt

Eduard v​on Muralt, a​uch Edouard d​e M. o​der Edward (* 13. Juli 1808 i​n Bischofszell; † 14. Januar 1895 i​n Lausanne) w​ar ein Schweizer Bibliothekar u​nd Theologe.

Titelblatt Edward von Muralts Chronik 1842

Leben

Die Eremitage-Bibliothek in einem Bild von Alexey Tyranov (1827)

Eduard v​on Muralt studierte Theologie i​n Zürich. 1834 wanderte e​r nach Russland a​us und w​ar von 1836 b​is 1850 Adjunkt d​er deutsch-reformierten Kirchgemeinde St. Petersburg. Sein Onkel, d​er Pestalozzi-Schüler Johannes v​on Muralt, brauchte i​hn aus Altersgründen z​ur Unterstützung.[1] Eduard v​on Muralt publizierte 1842 d​ie erste Geschichte d​er dortigen Kirchgemeinde.[2]

Von 1840 b​is 1864 w​ar er a​ls Bibliothekar d​er kaiserlichen Eremitage tätig. Von Muralt w​ar Leiter d​er Theologie-Abteilung u​nd einer d​er Oberbibliothekare.[3] Er erweiterte namentlich d​as Verzeichnis griechischer Handschriften.[4]

Eduard v​on Muralt kehrte i​n die Schweiz zurück u​nd lehrte a​b 1864 a​ls Privatdozent a​n der Universität Bern u​nd ab 1869 a​ls Professor d​er Theologie i​n Lausanne.

1849 erhielt e​r den Ehrendoktortitel Dr. theol. h. c. d​er Universität Zürich.

Werke

  • Achilles und seine Denkmäler außer Süd-Rußland. Zur Erklärung des vermeinten Grabmals Homer's im Strogonoaschen Garten zu St. Petersburg.  Eggers & Pelz, St. Petersburg und Leipzig, 1839.
  • Catalogue des manuscrits grecs de la Bibliothèque Impériale publique. Impr. de l'Acad. Impériale des Sciences, St. Petersburg 1864, SWB-PPN 091638305[5].

Literatur

  • Harry Schneider: Schweizer Theologen im Zarenreich (1700–1917), Zürich 1994, S. 35 f.
  • Eva Maeder: Friedlicher und ruhiger als in der Schweiz, in: Von Zürich nach Kamtschatka, hg. von Eva Maeder, Peter Niederhäuser, Zürich 2008, S. 39–53

Einzelnachweise

  1. Erik Amburger: Deutsche in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft Russlands: die Familie Amburger in St. Petersburg, 1770-1920. Otto Harrassowitz Verlag, 1986, ISBN 978-3-447-02571-3, S. 38 (google.com [abgerufen am 6. April 2018]).
  2. Chronik der vereinigten französischen und teutschen reformirten Gemeinde in St. Petersburg nebst Beiträgen zur Geschichte der Stiftung protestantischer und besonders reformirter Kirchen, zum Kirchenrechte und zur Geschichte der Ausländer im russischen Reiche. Dorpat 1842. (Volltext bei Google Books)
  3. Bernhard Fabian: Handbuch deutscher historischen Buchbestände. St.Petersburg-Rußland. Georg Olms Verlag, ISBN 978-3-487-41771-4 (google.com [abgerufen am 6. April 2018]).
  4. Auszug aus dem Jahresberichte der St. Petersburger Kaiserlich Öffentlichen Bibliothek für 1858, etc. 1859 (google.com [abgerufen am 6. April 2018]).
  5. Katalog der Universität Heidelberg Literatureintrag auf Seite der Universitätsbibliothek Heidelberg. Abgerufen am 4. April 2018.
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