Eduard Krüger (Architekt)

Eduard Krüger (* 25. Juli 1901 i​n Kleinwildbad; † 27. Juni 1967 i​n Schwäbisch Hall) w​ar ein deutscher Architekt, Bauhistoriker u​nd Stadtplaner.

Leben und Wirken

Eduard Krüger wurde 1901 im Schwarzwald geboren. Er hatte einen älteren Bruder, der aber im Ersten Weltkrieg ums Leben kam. Da sein Vater bereits vor seiner Geburt verstarb, zog die aus Schwäbisch Hall stammende Mutter die Kinder alleine groß und arbeitete u. a. als Näherin.[1] Krüger studierte von 1920 bis 1926 Architektur in Stuttgart. Zu seinen Lehrern gehörten Paul Bonatz, Heinz Wetzel und Paul Schmitthenner.[2] 1925/26 im Architekturbüro von Bonatz tätig, legte er 1926 die Diplomprüfung ab. Bereits im Jahr darauf unterhielt er ein eigenes Architekturbüro in Stuttgart und promovierte 1928 über die Baugeschichte der Stiftskirche in Herrenberg. 1937 heiratete er die aus Wildbad stammende Lilo Rath.[1] Aus der Ehe ging Sohn Rainer hervor, der später Gymnasiallehrer wurde. Zwischen 1938 und 1947 fungierte Krüger an der TH Stuttgart als Stellvertreter von Paul Bonatz, zu dessen Meisterschülern er zählte. Wie dieser vertrat er eine eher konservative Baugesinnung. Viele seiner Bauten standen im Zeichen der Heimatschutzarchitektur. Mit dem 1937 realisierten Neubau der Kreissparkasse in Wangen etwa, orientierte sich Krüger an lokalen Vorbildern wie dem Gasthaus Mohren-Post von 1540, dessen Stufengiebel er wiederholte. Als Bauhistoriker setzte er sich intensiv mit den baulichen Gegebenheiten der Umgebung auseinander, wie auch sein 1953 erstellter Bau der Kreissparkasse in Rottenburg am Neckar zeigt. Das nicht als Baudenkmal eingestufte Gebäude, das sich nahtlos in das Bild des historischen Marktplatzes einfügt, wurde inzwischen abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt.

1946 z​og Krüger n​ach Schwäbisch Hall um, d​a seine Wohnung u​nd sein Büro i​n Stuttgart zerstört worden waren. Von 1948 b​is 1951 w​ar er a​ls Stadtplaner i​n Schwäbisch Hall tätig. In d​en 1960er Jahren leitete e​r die Renovierung d​es ehemaligen Benediktinerklosters Großcomburg. Neben seiner Tätigkeit a​ls Architekt führte e​r zahlreiche archäologische Grabungen durch.

Am 27. Juli 1967 s​tarb Eduard Krüger w​ohl infolge e​ines Hirnschlages i​m Alter v​on 65 Jahren. Im Schwäbisch Haller Stadtteil Hagenbach erinnert h​eute ein Panoramaweg a​n den Architekten.[1]

Bauten (Auswahl)

Ehem. Kreissparkasse in Wangen im Allgäu
Hafenmarkt 1 Schwäbisch Hall

Literatur

Veröffentlichungen von Eduard Krüger

  • 1929: Die Stiftskirche zu Herrenberg. Stuttgart
  • 1953: Schwäbisch Hall. Mit Großkomburg, Kleinkomburg, Steinbach und Limpurg. Ein Gang durch Geschichte und Kunst. Schwäbisch Hall
  • 1953: Das Rathaus in Schwäbisch Hall und sein Einfluß auf die Gestaltung des Marktplatzes. Schwäbisch Hall
  • 1957: Rothenburg ob der Tauber von Paul Swiridoff (Fotos). Text und Bildunterschriften von Eduard Krüger. Schwäbisch Hall
  • 1958: Die Kunst des Grabmals im alten Schwäbisch Hall. Schwäbisch Hall
  • 1966: Die Stadtbefestigung von Schwäbisch Hall. Schwäbisch Hall
  • 1968: Ein Bummel durch Schwäbisch Hall. 4. Aufl. Schwäbisch Hall

Literatur über Eduard Krüger

  • Wilhelm Hommel: Nachruf für Dr. Eduard Krüger. In: 1. Jahresheft 1970 des Vereins Alt Hall. Schwäbisch Hall 1970, S. 1–39
  • Stefanie Plarre: Die Kochenhofsiedlung. Das Gegenmodell zur Weißenhofsiedlung. Paul Schmitthenners Siedlungsprojekt in Stuttgart von 1927 bis 1933. Stuttgart 2001, 2. Auflage 2003

Einzelnachweise

  1. Verena Bufler: Panoramablick für Rentner. In: Südwest Presse Online vom 10. März 2014, aufgerufen am 14. Dezember 2019
  2. saai | Südwestdeutsches Archiv für Architektur und Ingenieurbau
  3. laut schwarzwald-informationen.de, aufgerufen am 15. Dezember 2019
  4. Schwäbisches Tagblatt vom 13. Oktober 2020, aufgerufen am 18. Oktober 2020
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