Eckbert von Schönau
Eckbert von Schönau (* um 1120[A 1]; † 1184) war der Bruder der Heiligen Elisabeth von Schönau. Er trat 1155 oder 1156 in den Männerkonvent des Benediktinerklosters Schönau ein. Die Visionen seiner Schwester schrieb er in lateinischer Sprache nieder.
Später wurde er Abt des Klosters Schönau.
Seine dreizehn Predigten gegen die Katharer (Sermones contra Catharos) wurden nach 1163 verfasst, nach der Verbrennung einiger Katharer unter dem Kölner Erzbischof Reinald von Dassel, die zuvor von Eckbert vernommen worden sind.[1] Der Name Katharer wurde im Deutschen zum ersten Mal von Eckbert verwendet, und er wurde von da ab wie Ketzer die gewöhnliche Bezeichnung für jeden Häretiker. Nach Charles Schmidt ist es das einzige Werk eines deutschen Autors gegen die Katharer.[2]
Seine Schriften wurden von Friedrich Wilhelm Emil Roth herausgegeben. Der lateinische Text der Predigten gegen die Katharer sowie der Visionen Elisabeths ist abgedruckt in Band 195 der Patrologia Latina.
Literatur
- Robert Harrison: Eckbert of Schönau and Catharism: A Reevaluation, in: Comitatus: A Journal of Medieval and Renaissance Studies, 22(1), S. 41–54.
- Kurt Köster: Ekbert von Schönau. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 429 (Digitalisat).
- Friedrich Wilhelm Emil Roth (Hrsg.): Die Visionen und Briefe der hl. Elisabeth sowie die Schriften den Äbte Ekbert und Emecho von Schönau, 2. Auflage Brünn 1886 (siehe Wikisource).
- Charles Schmidt: Histoire et doctrine de la secte des Cathares ou Albigeois, Paris 1849 (2 vols.)
Weblinks
- Eckbert von Schönau im Repertorium „Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters“
Einzelnachweise
- Über diese Ereignisse berichtet der Dialog über die Wunder (Dialogus miraculorum) des Caesarius von Heisterbach in Buch V, Kapitel 19: „Von den in Köln verbrannten Ketzern.“
- Schmidt, Band II, S. 239
Anmerkungen
- Nach DNB, unsicher