Eberhard (Zweibrücken)
Eberhard (* ca. 1339[1]; † 10. Dezember 1394) war der letzte Graf von Zweibrücken.
Leben
Er wurde geboren als Sohn des Grafen Walram II. von Zweibrücken und dessen Gattin Johanna von Bar-Pierrefort.[2]
Eberhard von Zweibrücken ehelichte Lyse (Elisabeth) von Veldenz, Tochter des Grafen Heinrich II. von Veldenz.[3] Die Ehe blieb kinderlos.[4]
Er trat 1366, nach dem Tod des Vaters, die Herrschaft über die bereits verschuldete Grafschaft Zweibrücken an. Unter seiner Regierung konsolidierte sich die Lage nicht. Nach und nach war er zum teilweisen Verkauf bzw. zur Verpfändung von Bergzabern, Hornbach und Zweibrücken an Ruprecht I. von der Pfalz gezwungen.[5] Die Herrschaft und Burg Stauf veräußerte Graf Eberhard zwischen 1378 und 1388 stückweise an Heinrich II. von Sponheim-Bolanden-Dannenfels.[6][7][8]
Als Eberhard 1394 ohne Nachkommen starb, wurde seine Grafschaft, die er seit 1385 nur noch als pfalzgräfliches Lehen innehatte, von der Kurpfalz eingezogen und an den Herzog Karl II. von Lothringen ausgegeben.[9] Die Allodien gingen an das Haus Zweibrücken-Bitsch.[10]
1375 hatte Graf Eberhard den Besitz des Klosters Rosenthal in Kerzweilerhof und die Güter, die Rosenthal vom Kloster Hane erworben hatte, von allen Steuern und Abgaben befreit.[11]
Literatur
- Theodor Julius Ney: Eberhard (Graf von Zweibrücken). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 45, Duncker & Humblot, Leipzig 1900, S. 521.
- Karl Pöhlmann: Geschichte der Grafen von Zweibrücken aus der Zweibrücker Linie. Aalen 1974, S. 95–115 (Erstausgabe: München 1938).
- Martin Mattheis: Überblick über die Geschichte Ramsens von 1146 bis 1816, in: Clemens Jöckle, Dagmar Witte: 850 Jahre Ramsen: Beiträge zur Ortsgeschichte, Lingenfeld 1996, S. 21 u. 22; Ansicht als PDF-Dokument
Einzelnachweise
- Pöhlmann, Geschichte der Grafen von Zweibrücken, S. 91–93 u. S. 95
- Eberhard wird als Sohn Graf Walrams II. und der Jeneta von Bar erstmals im Jahr 1353 erwähnt: Carl Pöhlmann, Anton Doll: Regesten der Grafen von Zweibrücken aus der Linie Zweibrücken. Speyer 1962. Regest Nr.*700 S.229 (1353 September 3)
- Die Eheabsprache der Eltern wurde 1357 beurkundet: Pöhlmann, Regesten Nr.740 S.241f (1357 September 29). Siehe dazu: Pöhlmann, Geschichte der Grafen von Zweibrücken, S.92f u. S. 95
- Pöhlmann, Geschichte der Grafen von Zweibrücken, S.93, 95f
- Pöhlmann, Geschichte der Grafen von Zweibrücken, S.101ff, 107ff
- Pöhlmann, Geschichte der Grafen von Zweibrücken, S.102, 104 u. 108
- Johann Georg Lehmann: Urkundliche Geschichte der Burgen und Bergschlösser in den ehemaligen Gauen, Grafschaften und Herrschaften der bayerischen Pfalz, Band 4. S. 18–23, Kaiserslautern, 1860
- Sponheim, Heinrich Graf von. Hessische Biografie. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Pöhlmann, Geschichte der Grafen von Zweibrücken, S. 110 u. 113
- Pöhlmann, Geschichte der Grafen von Zweibrücken, S. 113–115
- Pöhlmann, Geschichte der Grafen von Zweibrücken, S.100f; Pöhlmann, Regesten Nr.*869 S.287 (1375 November 11) und nochmals 1379 (zusammen mit Graf Heinrich von Sponheim) Nr.887 (1379 August 2)
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Walram II. | Graf von Zweibrücken 1366–1394 | Ruprecht II. |