Earl Snakehips Tucker
Earl „Snakehips“ Tucker (* 14. August 1906 in Baltimore, Maryland; † 14. Mai 1937 in New York City) war ein US-amerikanischer Tänzer und Entertainer, der im Harlem der 1920er-Jahre als „Human Boa Constrictor“ (deutsch: Menschliche Abgottschlange) bekannt wurde und dort mit dem „Snakehips“ einen neuen Tanzstil etablierte.
Leben und Karriere
Nach einigen Jahren als Straßenkünstler in seiner Heimatstadt Baltimore wurde Tucker von der damaligen Jazzgröße Duke Ellington entdeckt. Mit dessen Band hatte er als „Human Boa Constrictor“ wöchentlich mehrere Auftritte in verschiedenen New Yorker Nachtclubs, beispielsweise in dem während der Prohibition sehr populären Cotton Club, dem Savoy Ballroom oder Connie’s Inn.[1] Zu einem festen Programmbestandteil wurde er dort in den 1920er-Jahren mit seinem als „Snakehips“ bezeichneten Tanzstil, der sich durch das weite Kreisen der Hüfte und schnelle Handbewegungen auszeichnet.[2] Dieser gilt heute in Fachkreisen als Grundlage für die Bühnenperformances unter anderem von Elvis Presley und Michael Jackson.[3][4]
Sein Aufstieg zu einer festen Größe des Nachtlebens in Harlem führte ab dem Jahr 1930 auch zu vereinzelten Filmrollen. So tanzte er beispielsweise unter dem Pseudonym „Snake Hips“ in Benny Rubins Kurzfilm Crazy House. Den vorläufigen Höhepunkt seiner Karriere erreichte er 1935, als er eine Rolle in dem knapp zehnminütigen Musikfilm Symphony in Black: A Rhapsody of Negro Life von Fred Waller erhielt, an dem außer ihm u. a. noch Duke Ellington und Billie Holiday mitwirkten.[5] Er starb am 14. Mai 1937 in seiner langjährigen Wirkungsstätte New York City im Alter von 30.[3]
Filmografie
- 1930: Crazy House
- 1930: Love in the Rough
- 1930: The March of Time
- 1935: Symphony in Black: A Rhapsody of Negro Life
- 1935: Meet the Professor
Quellen
- Carolyn: Harlem’s Legendary Earl „Snakehips“ Tucker. In: Harlem World. 29. Dezember 2019, abgerufen am 27. Juni 2020 (englisch).
- #DancerDose – Earl „Snakehips“ Tucker. In: StarQuest. Abgerufen am 27. Juni 2020 (englisch).
- Brian Seibert: Overlooked No More: Earl Tucker, a Dancer Known as „Snakehips“. In: New York Times. 18. Dezember 2019, abgerufen am 21. Juni 2020 (englisch).
- Who Earl „Snakehips“ Tucker is, and Why We Love Him. In: Holla Jazz. 22. April 2017, abgerufen am 27. Juni 2020 (englisch).
- Faces of the Harlem Renaissance – Earl “Snakehips” Tucker. In: Drop Me off in Harlem. John F. Kennedy Center for the Performing Arts, abgerufen am 13. April 2021 (englisch).
Weblinks
- Earl Snakehips Tucker in der Internet Movie Database (englisch)
- Earl Snakehips Tucker in der American National Biography (englisch)