Duellpistole
Duellpistolen wurden verwendet, um ein Pistolen-Duell auszutragen, einen freiwilligen Zweikampf mit gleichen Waffen, der von den Kontrahenten vereinbart wurde, um eine Ehrenstreitigkeit auszutragen. Das Duell unterlag traditionell festgelegten Regeln.
Technik
Als Duellpistolen benutzte man ausschließlich einschüssige Vorderladerwaffen, die mit Schwarzpulver und bleiernen Rundkugeln in Kalibern von 12 bis 17 mm geladen wurden. Duellpistolen wurden meist paarweise hergestellt. Technisch entwickelte sich die Duellpistole von der Radschloss- zur Steinschloss- weiter zur Perkussionspistole. Die Treffergenauigkeit dieser Waffen, die meist glatte, nicht gezogene Läufe hatten, war auf größere Entfernung nur gering. Andererseits waren Verletzungen durch die großkalibrigen Geschosse schwer und führten oft noch Tage nach dem eigentlichen Duell zum Tod.
Ablauf eines Duells
Im Laufe des 18. und besonders des 19. Jahrhunderts bildeten sich allmählich immer detailliertere Regeln für die Durchführung eines Duells heraus, die zunächst mündlich tradiert, schließlich aber auch schriftlich fixiert wurden. Bei Pistolenduellen variierte die Zahl der Schusswechsel (1, 2 oder 3) und die festgelegte Entfernung, die zwischen 15 und 100 Schritten (ca. 11–74 m) liegen konnte. Mit beiderseitiger Zustimmung konnten auch schärfere Bedingungen vereinbart werden.
Literatur
- Heinz Marzulla: Ehrensache! Das Pistolenduell. Geschichte, Regeln und Waffen. Ares-Verlag, Graz 2005, ISBN 3-902475-12-9.
- Zweikampf. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 16, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 1011.