Dreispitzige Jungfernrebe
Die Dreispitzige Jungfernrebe (Parthenocissus tricuspidata), oft auch Dreiblättrige bzw. Dreilappige Jungfernrebe und wie andere ähnliche Arten Wilder Wein genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie Weinrebengewächse (Vitaceae). Einige Sorten werden als Selbstklimmer zur Fassadenbegrünung verwendet. Seltene Trivialnamen sind auch Dreilappige Zaunrebe, Veitschrebe, Veitschli, Klimmer oder Mauerkatze. Das Artepipheton tricuspidata bedeutet „dreispitzig“ und leitet sich vom lateinischen tri „drei“ sowie cuspidatus „zugespitzt“ ab.
Dreispitzige Jungfernrebe | ||||||||||||
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Dreispitzige Jungfernrebe (Parthenocissus tricuspidata) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Parthenocissus tricuspidata | ||||||||||||
(Sieb. & Zucc.) Planch. |
Merkmale
Die Dreispitzige Jungfernrebe ist ein sommergrüner Kletterstrauch und kann an senkrechten Wänden oder Mauern eine Wuchshöhe von über 20 Metern erreichen. Die einzelnen Ranken werden etwa zwei bis drei Zentimeter lang und besitzen sechs bis zehn Haftscheiben, die die Pflanze an der Unterlage befestigen.
Die Laubblätter sind meist dreilappig und nur selten ungeteilt. Die einzelnen Lappen sind spitz zulaufend sowie grob gezähnt. Die lang gestielten Blätter werden 10 bis 20 Zentimeter lang. Die Oberseite der Blattspreite ist glänzend und kahl, unterseits sind diese mattgrün und weisen lediglich auf den Blattadern eine spärliche Behaarung auf. Die Blattfarbe ist während des Austriebes zuerst rötlich grün bis bronzefarben, dann im Herbst orangegelb bis intensiv scharlachrot.
In der Blütezeit von Juli bis August stehen viele Blüten in Schirmrispen end- oder achselständig an wenigblättrigen Kurztrieben. Die grünlich getönten Blüten sind klein und unscheinbar.
Die blauschwarzen Beerenfrüchte reifen ab Oktober und weisen einen Durchmesser von bis zu 8 Millimeter auf. Die Früchte sind für den Menschen ungenießbar.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 40.[1]
Standort, Verbreitung und Nutzung
Die Dreispitzige Jungfernrebe ist in Japan, China und Korea heimisch und gedeiht dort in Auengebüschen, flussbegleitenden Gehölzen und feuchten Bergmischwäldern.
Die Art ist in allen Ländern der gemäßigten Zone als Zierpflanze zur Mauer- und Fassadenbegrünung weit verbreitet; einige Sorten und gedeihen auch in Großstädten sehr gut. Neben der gestalterischen Wirkung dient die Fassadenbegrünung auch der Verbesserung des Mikroklimas. Nur selten verwildert diese Art, obwohl die reichlich vorkommenden Früchte gerne von Singvögeln verzehrt werden.
Häufig wird auf einem Wurzelstock von Parthenocissus quinquefolia (Selbstkletternde Jungfernrebe) aufgepfopft, welche kräftiger und kälteresistenter ist.
Die Haftscheiben haften nur oberflächlich am Untergrund an, ohne ihn zu beschädigen.
Geschichte
Diese Art wurde bereits vor 1867 in die Niederlande gebracht und von Philipp Franz von Siebold und Joseph Gerhard Zuccarini als Ampelopsis tricuspidata beschrieben.
Auch John Gould Veitch, der 1860 Japan besuchte, sandte Pflanzen und Samen nach England. Dort wurden die Exemplare als eigene Art Ampelopsis veitchii aufgefasst, gelten heute jedoch nur als Sorte der vielgestaltigen P. tricuspidata. Bereits seit 1868 wurde diese Pflanze als Verkaufsschlager von der Gartenbaufirma Veitch and Sons in Exeter vertrieben.
Literatur
- Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.
- Kremer: Strauchgehölze. Niedernhausen 2002, ISBN 3-576-11478-5
- Heinz-Dieter Krausch: Kaiserkron und Päonien rot... – Entdeckung und Einführung unserer Gartenblumen. Dölling und Galitz, Hamburg 2003, ISBN 3-935549-23-7
- Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Birkhäuser, Basel/Boston/Berlin 1996, ISBN 3-7643-2390-6 (Nachdruck ISBN 3-937872-16-7).
Bilder im Jahreswechsel
- Frühling: Haftscheiben von Parthenocissus tricuspidata
- Sommer: Blütenstände von Parthenocissus tricuspidata
- Herbst: Laubverfärbung
- Winter: Futter für die Vögel
Einzelnachweise
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 654.