Draht-Segge
Die Draht-Segge (Carex diandra) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Seggen (Carex) in der Familie der Sauergrasgewächse (Cyperaceae).
Draht-Segge | ||||||||||||
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Draht-Segge (Carex diandra) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Carex diandra | ||||||||||||
Schrank |
Beschreibung
Die Draht-Segge wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 20 bis 70 Zentimetern. Sie besitzt ein kriechendes, kurzes Rhizom. Ihre aufrecht Stängel besitzen unten einen fast runden und oben einen dreikantigen Querschnitt. Die Laubblätter sind schmal, nur 2 mm breit und kürzer als der Stängel.
Die Blütezeit liegt zwischen Mai und Juni. Der dicht gedrängte ährenrispige Blütenstand ist 2 bis 3 Zentimeter lang mit bis 1 Zentimeter langen Verzweigungen. Die eiförmigen Ährchen sind am Grunde mit weiblichen Blüten besetzt. Die rot-braunen bis hellbraunen Spelzen sind 3 Millimeter lang und 2 Millimeter breit, eiförmig mit spitzem oberen Ende und hellerem Kiel sowie breitem weißem Hautrand. Die dunkelbraunen, stark glänzenden Schläuche weisen keine Nerven auf und sind 2,5 bis 3 Millimeter lang, 1 bis 1,5 Millimeter breit, beiderseits gewölbt und allmählich in einen zweizähnigen Schnabel verschmälert. Die männlichen Blüten besitzen drei Staubblätter und weiblichen Blüten zwei Narben.
Die Frucht ist hellbraun.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 60.
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet der Draht-Segge reicht von Eurasien bis Nordamerika und Neuseeland. Sie fehlt meist in Südeuropa und in der Arktis, kommt aber auf den Kanarischen Inseln vor. In Deutschland ist sie insgesamt meist selten.
Die Draht-Segge kommt auf nassen mäßig basenreichen und mäßig sauren Torfschlammböden vor. Sie besiedelt Flachmoore, Erlenbrüche und die Ufer von Waldtümpeln. Sie ist eine Kennart des Caricetum diandrae aus dem Verband Eriophorion gracilis. Sie ist eine Art des Tieflandes und steigt in den Alpen nur bis auf Höhenlagen von 1900 Meter. In den Allgäuer Alpen steigt sie am Kalbelesee beim Hochtannbergpass in Vorarlberg bis in eine Höhenlage von 1660 Meter auf.[1]
Taxonomie
Die Erstveröffentlichung von Carex diandra erfolgte 1781 durch Franz von Paula Schrank in Acta Academiae Electoralis Moguntinae Scientiarum Utilium quae Erfurti Est., 57, 49. Ein Homonym ist Carex diandra Roth (in Tentamen Florae Germanicae, 2 (2), 1793, S. 437). Synonyme für Carex diandra Schrank sind: Vignea diandra (Schrank) Soják, Carex paniculata var. diandra (Schrank) Fiori, Carex teretiuscula Gooden. [2][3] Das Artepitheton diandra, welches „mit zwei Staubblättern“ bedeutet, trägt sie zu Unrecht, weil sie drei Staubblätter besitzt; ein einmal gegebener wissenschaftlicher Name kann aber nicht mehr geändert werden, auch wenn er unrichtig ist.
Literatur
- Wolfram Schultze-Motel: Cyperaceae. In: Wolfram Schultze-Motel (Hrsg.): Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Pteridophyta, Spermatophyta. Begründet von Gustav Hegi. 3., völlig neubearbeitete Auflage. Band II. Teil 1: Angiospermae: Monocotyledones 2 (Cyperaceae – Juncaceae). Paul Parey, Berlin/Hamburg 1980, ISBN 3-489-54020-4, S. 133–134 (erschienen in Lieferungen 1967–1980).
- Arthur Oliver Chater: Carex. In: T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Volume 5: Alismataceae to Orchidaceae (Monocotyledones). Cambridge University Press, Cambridge 1980, ISBN 0-521-20108-X, S. 297 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Einzelnachweise
- Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW, Eching 2001, ISBN 3-930167-50-6, S. 249.
- Carex diandra bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- P. Jiménez-Mejías, M. Luceño: Cyperaceae. Carex diandra. In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Berlin 2011.
Weblinks
- Carex diandra Schrank, Draht-Segge. FloraWeb.de
- Draht-Segge. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Carex diandra Schrank In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora.
- Verbreitung auf der Nordhalbkugel aus: Eric Hultén, Magnus Fries: Atlas of North European vascular plants. 1986, ISBN 3-87429-263-0 bei Den virtuella floran. (schwed.)
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)