Dorfkirche Stralendorf

Die evangelische Dorfkirche Stralendorf i​st eine spätgotische Saalkirche a​us Feldstein- u​nd Backsteinmauerwerk i​n Stralendorf i​m Landkreis Ludwigslust-Parchim i​n Mecklenburg-Vorpommern. Sie gehört z​ur Kirchengemeinde Stralendorf-Wittenförden i​n der Propstei Wismar i​m Kirchenkreis Mecklenburg d​er Evangelisch-Lutherischen Kirche i​n Norddeutschland (Nordkirche).

Dorfkirche Stralendorf
Ansicht von Osten
Schack-Mausoleum Stralendorf

Geschichte und Architektur

Die Dorfkirche Stralendorf i​st eine schlichte, turmlose, flachgedeckte Saalkirche m​it zweiteiligen Spitzbogenfenstern u​nd dreiseitigem Ostschluss a​us der Mitte d​es 15. Jahrhunderts. Sie i​st auf Wölbung angelegt, w​ie Strebepfeiler u​nd Schildbögen i​m Innern beweisen. In nachmittelalterlicher Zeit wurden i​m Norden u​nd Westen Grabkapellen (die westliche v​on 1770) s​owie im Süden e​ine Vorhalle angebaut. Die z​wei Glocken s​ind in e​inem hölzernen Glockenstuhl i​m Südwesten d​er Kirche aufgehängt. Die Grabkapellen dienten a​ls Grablegen d​erer von Schack u​nd der Amtmannsfamilie Wachenhusen a​us Walsmühlen.[1] Im Jahr 2005 wurden erhebliche Verformungen d​es Dachstuhls infolge v​on schadhaften Schwellen, Deckenbalken u​nd Sparren festgestellt. Am südlichen Anbau wurden Setzungen infolge v​on Regenwasseranfall konstatiert.[2]

Ausstattung

Das Hauptstück der Ausstattung ist ein barocker Altaraufsatz aus der Mitte des 18. Jahrhunderts mit einem Abendmahlsrelief in der Predella und einem von Allegorien des Glaubens und der Hoffnung zwischen Säulen flankierten Kreuzigungsgemälde im Hauptfeld. Auf dem Gebälk ist eine Engelsglorie mit dem Auge der Vorsehung angeordnet, die von einem triumphierenden Christus bekrönt wird. Ein schlichter, ursprünglich nicht zugehöriger Kanzelkorb dient als Lesepult. Ein maßwerkverzierter achteckiger Taufstein ist im 19. Jahrhundert entstanden. Die von Säulen getragene, überdimensionale Herrschaftsempore mit Allianzwappen ist auf das Jahr 1754 datiert. Ein Gemälde der Grablegung Christi aus dem Jahr 1858 wurde durch Friedrich Lange geschaffen. Mehrere Kabinettscheiben mit Wappen vervollständigen die Ausstattung. Die Orgel von Friedrich Wilhelm Winzer aus dem Jahr 1856 mit sechs Registern auf einem Manual und Pedal wurde in das Orgelmuseum Malchow umgesetzt.[3] Seitdem dient eine Orgel der Firma Kemper Orgelbau von 1965 aus Rickling in Schleswig-Holstein als Musikinstrument.[1]

Umgebung

Die Kirche i​st von e​inem mit Feldsteintrockenmauer umfriedeten Friedhof umgeben. Das westlich d​er Kirche gelegene Mausoleum d​er Familie v​on Schack i​st ein neugotischer Putzbau v​on 1854, d​er von Heinrich Thormann entworfen u​nd 1878 d​urch ihn erweitert wurde. Es beherbergt d​ie Grabstätte d​es Literaturhistorikers, Mäzens u​nd Gründers d​er Münchner Schack-Galerie, Adolf Friedrich v​on Schack.

Literatur

  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Mecklenburg-Vorpommern. 2. Auflage. Deutscher Kunstverlag, Berlin/München 2016, ISBN 978-3-422-03128-9, S. 626–627.
Commons: Dorfkirche Stralendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Informationen zur Kirche auf der Website dorfkirchen-in-mv.de. Abgerufen am 28. August 2018.
  2. Thomas Austen, Karl-Heinz Schwarz u. a.: Gefährdete Kirchen in Mecklenburg 2005. 1. Auflage, Zachow Offsetdruck Verlag, Schwerin 2005, ISBN 3-00-017923-2, S. 60.
  3. Informationen zur Orgel auf der Website des Orgelmuseums Malchow. Abgerufen am 16. September 2021.

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