Dorfkirche Ludorf
Die heute evangelische Dorfkirche Ludorf ist eine denkmalgeschützte Oktogonkirche in Ludorf, einem Ortsteil der Gemeinde Südmüritz im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, Mecklenburg-Vorpommern. Sie gehört zur Propstei Neustrelitz der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche).
Entstehung
Erstmalige Erwähnung fand der frühgotische Backsteinbau anlässlich der Weihe (St. Maria und St. Laurentius) des Hauptbaus am 8. Mai 1346 durch den Bischof Burchard von Havelberg. Der Sage nach wurde sie jedoch schon rund 150 Jahre früher errichtet. Ein zurückgekehrter Kreuzritter aus ortsansässigem Geschlecht, Wip(p)ert von Morin, soll sie unter formalem Rückgriff auf die Grabeskirche in Jerusalem gestiftet haben.
Baubeschreibung
Der Hauptbau ist im Westen mit einer quadratischen Vorhalle und an drei weiteren Seiten mit Anbauten (zwei Kapellen) mit Strebepfeilern versehen, die freibleibenden Seiten mit zwei Reihen Deutschem Band verziert. Er trägt ein hoch aufragendes Zeltdach, die östliche Rundapsis ein niedriges Kegeldach. Schmale Fenster sorgen für die Erhellung des Innenraums. Die Vorhalle erhielt später noch einen Anbau.
In der Apsis befindet sich der neugotische Altar mit Kreuzigungsszene, zur Seite eine Backsteinkanzel aus dem 17. Jahrhundert mit Evangelistenreliefs. Schmiedeeiserne Wappen der Patronatsfamilien aus dem 18. und 19., Leuchter des 17. und 18. Jahrhunderts und Kabinettscheiben von 1680 ergänzen die Ausstattung.
Die Dorfkirche Ludorf enthält außerdem noch eine durch eine kunstvolle schmiedeeiserne Tür verschlossene, noch heute belegte Familiengruft des Geschlechts von Knuth, im 18. Jahrhundert Herren in Ludorf. Adam Levin von Knuth, der 1709 auch die heute noch im Dach des Vorjoches befindliche Glocke der Kirche gestiftet hat, ließ die Gruft 1736 für sich und seine Gattin errichten.
Orgel
Die Orgel wurde 1854 von dem Wittstocker Orgelbauer Friedrich Hermann Lütkemüller erbaut. Das Instrument hat ein zweiteiliges Gehäuse, das im neugotischen Stil gestaltet, braun lasiert und mit vergoldeten Profilen und Schleierbrett verziert ist. Das rein mechanische Schleifladen-Instrument hat vier Register auf einem Manual (C–d3: Gedackt 8′, Dolce 8′, Praestant 4′, Flöte 4′). Es verfügt über kein Pedal.[1]
Nutzung
Die Dorfkirche Ludorf ist heute Filialkirche der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Röbel. 1996/97 fanden an Vorhalle und Außenmauern mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz Restaurierungsarbeiten statt; die Kirche ist im Sommer am Tage durchgehend, in den Wintermonaten nach Voranmeldung zu besichtigen. Es werden regelmäßig Konzerte veranstaltet.
Literatur
- Peda-Kunstführer Nr. 587/2005, S. 28/29.
Einzelnachweise
- Informationen zur Orgel
Weblinks
- Literatur über Dorfkirche Ludorf in der Landesbibliographie MV
- Weitere Bilder und Grundriss der Kirche
- Kirchgemeinde Röbel